Dorfentwicklung Die marode Martinusbrücke in Serrig muss weg

SERRIG · Eine Studie zeigt auf, welche Lösungen möglich sind. Der Ortsgemeinderat erwartet von Planern konkrete Varianten mit verlässlicher Kostenschätzung.

 Die Bahn will ihre Oberleitungen nicht mehr auf wenige Zentimeter zusammendrücken müssen und verlangt deshalb in Serrig eine Brücke, die rund einen Meter höher ist.

Die Bahn will ihre Oberleitungen nicht mehr auf wenige Zentimeter zusammendrücken müssen und verlangt deshalb in Serrig eine Brücke, die rund einen Meter höher ist.

Foto: Herbert Thormeyer

(doth) Eines steht fest: Die Serriger Martinusbrücke wie sie ist, muss komplett ausgetauscht werden. Sie bekam bei einer Prüfung 2014 sehr schlechte Noten und nur noch Fahrzeuge, die nicht schwerer sind als 7,5 Tonnen dürfen darüber fahren.

Im Ortsgemeinderat wird seitdem die Frage diskutiert: Wie können schwerere Fahrzeuge Serrig erreichen, ohne 22 Kilometer Umweg fahren zu müssen? Denn auch die Straße, die unter den Gleisen durchführt, ist eng und nur einspurig zu befahren.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Bahn ihre Oberleitung wieder normal verlegen möchte. Derzeit sind die Fahrdrähte nur wenige Zentimeter auseinander, weil die Brücke eigentlich zu niedrig ist.

Erste Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie über eine Nachfolgelösung für die Martinusbrücke sind jetzt von Jan von Harten vom Trierer Büro Boxleitner vorgestellt worden.

„Die Bahn verlangt eine lichte Weite von einem zusätzlich Meter“, erklärt der Ingenieur. Eine neue Brücke einfach höher bauen ist jedoch nicht so einfach. Die Zufahrt nach Serrig soll ja nicht zu steil werden. Es muss also ein Bogen her, damit auch die Böschungen nicht zu steil werden müssen. „Wenn wir eine neue Böschung anlegen, können wir gut an Höhe gewinnen“, sagt von Harten.

Von einer Lösung mit zwei Brücken nimmt der Rat schnell Abstand, denn das wäre viel zu teuer. „Die Lösung mit einer Brücke hat am ehesten eine Realisierungschance“, findet der Sprecher der CDU-Fraktion, Johannes Tombers.

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Pinter bringt die Unterführung ins Spiel: „Da bräuchten wir eine Durchfahrtshöhe von vier Metern.“ An beiden Stellen sollen Laster über 7,5 Tonnen problemlos durch- oder drüberkommen.

Der Ortschef hätte jetzt gerne eine Kostenberechnung, damit der Betrag in den nächsten Doppelhaushalt eingestellt werden kann.

Bis jetzt werden aber erst Handskizzen gezeigt. „Das ist noch keine Ausführungsplanung“, sagt dazu von Harten. Da könne noch viel angepasst werden. Die Kosten einer baureifen Planung beziffert er mit 90- bis 120 000 Euro, um eine Frage von Hans-Theo Loch (SPD) zu beantworten. Das gesamte Projekt wird geschätzt mehrere Millionen kosten.

Drei Varianten will sich der Serriger Ortsgemeinderat erarbeiten lassen. „Wie wir das finanzieren, wissen wir noch nicht“, räumt Ortschef Pinter ein.

Er müsse mal sehen, welche „Töpfe“ da für Zuschüsse in Frage kommen. Für diese Vorgehensweise gibt es Einstimmigkeit bei den Serriger Gemeindevertretern.

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