Mit Blaulicht, Martinshorn und hoher Geschwindigkeit bahnt sich ein Feuerwehrauto den Weg durch den dichten Verkehr in Konz. Häuser und Autos ziehen am Zuschauer vorbei, als würde er mit in der Fahrerkabine sitzen. Schnitt. Ein Hof brennt lichterloh in der Nacht. Feuerwehrleute richten den Wasserstrahl auf die Flammen. Dramatisch-bedrohliche Musik verstärkt mit treibenden Schlagzeugrhythmen die Spannung.

Diese Szenen gehören zum neuen Imagefilm der Freiwilligen Feuerwehr Konz. Am 18. August wurde er auf der Video-Plattform Youtube hochgeladen. Seitdem haben ihn 10.285 Neugierige angeklickt. Dabei kam der knapp vierminütige Streifen ganz spontan und schnell zustande. Martin König, Jugendwart der Konzer Wehr, erklärt: "Die Idee ist bei einer Bildersession zur Landeskampagne ,Deine Heimat, deine Feuerwehr: Komm mach mit!' entstanden." Daniel Prediger, der Bruder eines Feuerwehrmanns, der nebenberuflich fotografiert, hat die Bilder geschossen. König: "Daniel hat uns in unserer jeweiligen Berufskleidung fotografiert mit Ausrüstungsgegenständen der Wehr in der Hand. Wir wollten mit den Bildern zeigen, dass die Konzer Wehr keine Berufsfeuerwehr ist, wie viele glauben, sondern dass wir alle Ehrenamtler sind, die andere Jobs haben."

Zwischendrin hat der Fotograf auch ein bisschen gefilmt und auf einmal war klar: Nicht nur mit den Bildern, sondern auch mit einem Film könnten die Rettungskräfte für sich werben. Prediger: "Ich habe dann mit drei Kameras gefilmt. Die Aufnahmen beim Fahren sind mit der Actionkamera aufgenommen, die ich am Fahrzeug befestigt habe." Die Szenen vom Großeinsatz am brennenden Hof erhielt Prediger von einem anderen Kameramann. Dreieinhalb Stunden hat er gedreht. Geschnitten hat er an dem Material, zu dem er Fotos hinzufügte, eine Weile länger. Die Musik für den Film, die "Spannung erzeugen sollte", hat er im Internet gefunden und drübergelegt. Und dann war er fertig, der erste offizielle Film von Daniel Prediger.

Am Tag der offenen Tür Anfang Juni wurde er erstmals gezeigt - in einer Endlosschleife. Prediger: "Die meisten Leute sind stehen geblieben. Ich habe nur Positives gehört." Auch auf Retter-TV, einem Internetportal für Helfer und Retter wie Feuerwehren, Polizei, DRK und THW, wurde der Streifen gelobt. Dort heißt es: "Überraschende Perspektiven und interessante Bilder sorgen in Kombination mit dem großartigen Sound für Einblicke der besonderen Art. Sie machen Lust auf mehr."

Wochentags knapp besetzt

Und das sollen sie auch. Noch kommt die Feuerwehr Konz mit ihren 44 Mitgliedern zwar rund, aber die Zahl ist knapp, besonders unter der Woche. Martin König: "Geschätzte 60 Prozent unserer Mitglieder arbeiten in Luxemburg." Damit die Wehr wochentags trotzdem einsatzfähig ist, werden Feuerwehrleute aus anderen Orten, die bei der Verbandsgemeindeverwaltung und dem Werkhof arbeiten, für Einsätze freigestellt. König: "Die meisten Einsätze sind bei uns allerdings am Wochenende und abends."

Die Konzer Wehr peilt 60 Mitglieder an. Nicht nur per Film wirbt sie deshalb für sich. Fünf neue Mitglieder hat sie in diesem Jahr bereits mit Hilfe von Mitmachübungen gewonnen. König betont: "Es gibt keine Einstiegsvoraussetzungen: Geschlecht, Alter und Ausbildung sind egal." Fast egal. Denn eine Alterseinschränkung für den Feuerwehrdienst gibt es doch. Sie liegt bei 63 Jahren.

Für König ist die Freiwillige Feuerwehr eine Herzensangelegenheit. Seit 25 Jahren ist er dabei. Mit zehn hat er bei der Jugendwehr angefangen, nun ist er Jugendwart. Er sagt: "Das ist ein vielseitiges Ehrenamt, bei dem Technik, Taktik und Fitness gefragt sind. Ich treffe dort ganz unterschiedliche Leute, und alle bringen sich mit ihren Stärken ein. Alle ziehen an einem Strang und vertrauen sich blind. Das macht es für mich aus."

Wer sich für die Feuerwehrarbeit in Konz interessiert, kann jederzeit anfragen unter presse@feuerwehr-konz.de .