Mehr als 200 000 Euro für Projekte im Naturpark

Der Trägerverein des Naturparks Saar-Hunsrück betreibt nicht nur Umweltbildung und bietet jedes Jahr Hunderte Veranstaltungen an. Er leistet auch finanzielle Hilfe für Projekte, die dem Erhalt der Kulturlandschaft dienen. Allein 2011 gibt er im rheinland-pfälzischen Teil 207 000 Euro für diese Aufgaben aus.

 Der Premium-Wanderweg zwischen Saar und Hunsrück ist derzeit das erfolgreichste Projekt. Für 2011 sind noch viele weitere Vorhaben vorgesehen, die insgesamt 207 000 Euro kosten. TV-Foto: Archiv/Montage: Birgit Keiser

Der Premium-Wanderweg zwischen Saar und Hunsrück ist derzeit das erfolgreichste Projekt. Für 2011 sind noch viele weitere Vorhaben vorgesehen, die insgesamt 207 000 Euro kosten. TV-Foto: Archiv/Montage: Birgit Keiser

Hermeskeil/Morbach. Im Hermeskeiler Stadtwald wird bis Juni 2011 für knapp 29 000 Euro ein 2,2 Kilometer langer Naturerkundungspfad angelegt. Der Rundwanderweg durch den Wawerner Bruch wird für 14 700 Euro auf Vordermann gebracht, in Freudenburg wird der Weg durch das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Eiderberg für 7400 Euro freigeschnitten und dort Infotafeln aufgestellt. In Züsch werden für 2000 Euro neue Bäume auf einer Streuobstwiese gepflanzt. Diese vier Beispiele für landespflegerische Vorhaben im Jahr 2011 haben eins gemeinsam: Sie wären ohne die finanzielle Hilfe des Naturparks Saar-Hunsrück nur schwer zu verwirklichen. Denn der Naturparkverein erhält vom Land Rheinland-Pfalz Zuschüsse. Bei der Geschäftsstelle in Hermeskeil können Kommunen und Vereine Anträge stellen und mit einer maximalen Förderquote von 80 Prozent rechnen, wenn die von ihnen geplanten Projekte zu den Zielen der Naturparkarbeit passen. So steuert Mainz dieses Jahr bei Gesamtinvestitionen von 207 000 Euro circa 165 000 Euro bei. Wie das Geld aus diesem Topf verteilt wird, entscheidet die Mitgliederversammlung des Naturparkvereins.

Schwerpunkt liegt auf Umweltbildung



Die vier eingangs erwähnten Projekte stehen auf der kürzlich festgelegten Prioritätenliste für 2011. Auf ihr nehmen auch Angebote zur Umweltbildung einen wichtigen Raum ein. "Dieses Feld ist unser Schwerpunkt", betont Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau. Für neue Erlebnisprogramme und Maßnahmen zur Sicherung der biologischen Vielfalt - etwa dem Schutz von Fledermaus-Behausungen - wird der Trägerverein in diesem Jahr 15 500 Euro ausgeben. 11 500 Euro sind für Seminare oder Fortbildungen in der "Naturpark-Akademie" vorgesehen.

Internet-Auftritt wird modernisiert



Auch der Internet-Auftritt wird für 10 000 Euro modernisiert. "Wir wollen das Interesse für die Schönheit unserer Region wecken, Hintergründe beleuchten und hoffen, dass die Besucher diese Dinge so schätzen lernen, dass sie sich für den Erhalt unserer Landschaft einsetzen", sagt Rau über den pädagogischen Ansatz, den der Naturpark-Verein verfolgt. Deshalb bietet er zusammen mit Kooperationspartnern eine Vielzahl von Veranstaltungen an. Im Jahr 2010 waren es 424 mit 7292 Teilnehmern.

Auffällig beim Blick auf die kommenden landespflegerischen Projekte ist, dass sie sich auf den westlichen Teil des Naturparks konzentrieren. Im Hunsrück sind 2011 keine größeren Vorhaben geplant. "Dort haben wir aber in früheren Jahren viel gemacht", betont Rau und weist auf die vom Naturpark geförderte Renaturierung des Hochmoors Ortelsbruch bei Morbach hin, wo zusätzlich Besucherstege entstanden sind. Die Gesamtkosten lagen dort bei 105 000 Euro. Ein anderes Beispiel ist der 26 000 Euro teure Gipfel-Wanderweg am Erbeskopf.

Apropos Wanderweg: Das mit Abstand bekannteste Projekt, das unter der Trägerschaft des Naturparks steht, ist der 184 Kilometer lange Saar-Hunsrück-Steig zwischen Mettlach und Idar-Oberstein. Er entstand für circa 260 000 Euro. Der Steig wurde 2007 eröffnet und zertifiziert, erhielt zwei Jahre später die Auszeichnung als "schönster Fernwanderweg Deutschlands" und 2010 waren auf ihm circa 115 000 Wanderer unterwegs. "Der Steig war die große Bewährungsprobe für die Fusion, die wir sehr erfolgreich bestanden haben", sagt Rau (siehe Extra).

Extra Der Naturpark Saar-Hunsrück entstand 1980. Er erstreckt sich über eine Fläche von 2055 Quadratmeter, von denen 918 in Rheinland-Pfalz liegen. Der Naturpark umfasst Gebiete, die in den sieben Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg, Birkenfeld, Merzig-Wadern, Neunkirchen, Saarlouis und St. Wendel liegen. Es gibt in Hermeskeil und Weiskirchen zwei Informationszentren. Ursprünglich gab es im Saarland und in Rheinland-Pfalz zwei getrennte Trägervereine. Sie gingen 2004 zusammen. Den Vorsitz des Naturpark-Vereins wird ab 20. Februar der neue Birkenfelder Landrat Matthias Schneider (CDU) übernehmen.

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