Mehr als 50 Mal das Temmelser Schloss

TEMMELS. Arnold Kirch hat den Überblick – jedenfalls was seine Wohnlage hoch über den Häusern von Temmels betrifft. Einen guten Blick braucht der 70-Jährige auch für seine große Leidenschaft: die Malerei.

Weißer Kittel, wallendes Haar - die künstlerische Ader von Arnold Kirch spiegelt sich in seiner Erscheinung. Palette in der linken, Pinsel in der rechten Hand, sitzt er in seinem Atelier. Einen Großteil des Tages verbringt er dort. Die Bilder im Haus zeugen von jahrzehntelanger Arbeit. Vieles in Temmels weist auf den "Heimatmaler" aus der Weinbergstraße hin: großformatige Schilder, Gemälde an Hauswänden und das Temmelser Schloss, das er bisher mehr als 50-mal gemalt hat. "Bedauerlich finde ich, dass es mit dem Schloss nicht weitergeht", sagt er. "Ich wäre froh, wenn der historische Gebäudekomplex bald saniert würde." Neben dem Malen gelten Kirchs Interessen dem Lesen und Schreiben. "Ich hoffe, irgendwann meine Autobiografie veröffentlichen zu können." Die vielfältigen Aktivitäten des 70-Jährigen beschränken sich nicht auf die eigenen vier Wände. Kirch ist Mitbegründer des Heimat- und Verkehrsvereins, dessen stellvertretender Vorsitzender er war. Viel Zeit verbringt er mit seinem Engagement für die Kirche, beispielsweise im Pfarrgemeinderat. Auch betätigt er sich als Kommunionhelfer, und Ehefrau Maria steht regelmäßig als Lektorin auf der Kanzel. Fünf Jahre lang war Kirch Mitglied im Gemeinderat. "Meine Leidenschaft ist und bleibt die Malerei", sagt Kirch, der nicht ausschließlich für den eigenen Geldbeutel arbeitet. Wird kurzfristig ein großformatiges Schild gebraucht, ist Arnold, wie ihn die Temmelser nennen, umgehend zur Stelle. Als Petra Zimmermann vor einigen Monaten zur Deutschen Weinkönigin gekürt wurde, zierten nur Stunden später Hinweistafeln die Ortseingänge. Vor 13 Jahren ging der gelernte Anstreicher in den Ruhestand - "meine schönste Zeit", wie er betont. Von Ruhe kann aber keine Rede sein. Kirch, der sich sehr für Geschichte interessiert, sammelt derzeit Material für die geplante Ortschronik. Auch in Zukunft werde für ihn gelten: "Ich will für mein Dorf etwas tun."

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