Mehr Einsätze für Ersthelfer

Sie sind schneller am Einsatzort als der Notarzt. Die vierköpfige Ersthelfer-Truppe "First Responder Obermosel" hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Sie wurde zu 98 Fällen gerufen, doppelt so vielen wie am Anfang.

 Ersthelfer im Einsatz: Bei einem Motorrad-Unfall auf der B 419 Ende Juli vergangenen Jahres war schnelle Hilfe gefragt. Foto: First Responder Obermosel

Ersthelfer im Einsatz: Bei einem Motorrad-Unfall auf der B 419 Ende Juli vergangenen Jahres war schnelle Hilfe gefragt. Foto: First Responder Obermosel

Nittel/Wincheringen. 39, 43, 41, 65 und 98: Die Einsatzstatistik der Ersthelfer-Truppe "First Responder Obermosel" zeichnet ein deutliches Bild von ihrer Tätigkeit in den vergangenen Jahren. Im Vergleich zum Anfangsjahr 2005 haben die Männer aus Nittel und Wincheringen 2009 mehr als doppelt so viele Einsätze hinter sich gebracht. Immer wenn der Notarzt von einem Anrufer aus der Gegend rund um Nittel und Wincheringen alarmiert wird, geht auch bei den vier Ersthelfern das Funkgerät los. Sie sollen den Notleidenden in der Zeit helfen, bis der Rettungsdienst oder der Notarzt eintreffen. "Wer gerade Zeit hat, meldet sich bei der Integrierten Leitstelle in Trier", sagt Thomas Fischer, Rettungsassistent aus Nittel. Zusammen mit den Wincheringern Toni Betzhold (Lehrrettungsassistent), Manfred Welter (Rettungsassistent) und Ike Schuster (Krankenpfleger) bildet er das Helfer-Quartett.

Fischer kennt Gründe für die deutlich gestiegenen Einsatzzahlen. "Die Menschen werden öfter krank und rufen schneller den Rettungsdienst", sagt er im TV-Gespräch. Zudem sei die Einwohnerzahl gestiegen. Seit eineinhalb Jahren decken die vier Retter das Gebiet entlang der B 419 zwischen Temmels und Palzem ab. Zuvor hatten sie sich auf Nittel und Wincheringen konzentriert. Eine weitere, regionale Ausdehnung ist laut Fischer nicht geplant. "Es geht darum, dass wir schneller an Ort und Stelle sind als der Notarzt." Das sei bei weiteren Entfernungen nicht mehr möglich.

Den größten Anteil der Einsätze machen laut Fischer internistische Fälle aus. Dabei gehe es um Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Seltener seien die häuslichen Unfälle, die in der Wohnung oder im Umfeld des Hauses passieren. Zu schweren Verkehrsunfällen auf der B 419 wurden die Helfer im vergangenen Jahr fünf Mal gerufen. "Gut, dass wir schnell da waren", kommentiert Fischer. Zu den Aufgaben der Helfer gehört es, die Notlage zunächst einzuschätzen und die ersten rettenden Handgriffe zu leisten. Dabei arbeiten sie eng mit Feuerwehren und Rettungsdiensten zusammen. "Das klappt inzwischen gut", sagt Fischer. Zuletzt habe es eine gemeinsame Übung mit der Nitteler Feuerwehr gegeben.

Und die Statistik geht weiter. Im jungen 2010 gab es laut Fischer schon neue Einsätze.

Sollten sich nun weitere Interessierte im Konz-Saarburger Raum zu einem "First Responder Team" zusammentun wollen, bietet Fischer weitergehende Informationen zur Organisation an. Mehr dazu im Internet auf www.frp-obermosel.eu

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