Mehr für den Menschen tun

HERMESKEIL. (urs) Als neues Mitglied des "Deutschen Netzes gesundheitsfördernder Krankenhäuser" will das St.-Josef-Krankenhaus Hermeskeil künftig Patienten, Mitarbeiter und das Haus fit machen in Dingen wie gesunde Ernährung, Stressreduzierung oder rauchfreies Leben und Arbeiten.

Ein wenig ungewöhnlich hört es sich schon an, wenn ein Krankenhaus sich dem "Deutschen Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser" anschließt. Schließlich sollte es ja wohl im Interesse aller Krankenhäuser liegen, die Gesundheit ihrer Patienten zu fördern. Doch dem gemeinnützigen Verein geht es als "Netz der Weltgesundheitsorganisation" um mehr. So sollen während eines stationären Aufenthaltes nicht nur Knie und Galle wieder fit werden, sondern das Wohlbefinden der Menschen überhaupt. Folglich setzt das Netz auf Themen wie die "gesunde Pause", "Stressreduzierung" oder die "Initiative rauchfreie Krankenhäuser". "Ein hoher Qualitätsanspruch im Krankenhaus bedeutet mehr als nur heilen", heißt es auf der Internetseite des Netzes. Das Ziel sei, mehr für den Menschen zu tun und ihm aufzuzeigen, was möglich ist. Als eines von bisher 75 Mitgliedern hat nun auch das St.-Josef-Krankenhaus Hermeskeil die Urkunde erhalten, die es als Mitglied des Netzes ausweist. Chefart Dr. Albrecht Seiter, Leiter der Abteilung Anästhesie und Intensiv, sprach bei der Überreichung des Zertifikats auch die damit teils verbundene Skepsis an. Einige seien der Ansicht, es sei eh wie ein "weißer Schimmel", wenn ein Krankenhaus sich eigens der Gesundheitsförderung verschreibe. Projekt-Erfolge sprechen für das Netz

Doch dass Hermeskeil den Weg zum rauchfreien Krankenhaus beschritten habe - "und zwar recht erfolgreich", wie er meint - spricht seiner Überzeugung nach eindeutig für das Netz. Entsprechend optimistisch will das Krankenhaus in Trägerschaft der Waldbreitbacher Marienhaus GmbH nun weitermachen. Und das laut Seiter nicht nur in Bereichen wie dem bereits etablierten Schmerzmanagement: "Wir wollen die Erkenntnisse, was gesunde Ernährung angeht, auch in die Tat umsetzen." Laut Mechthild Kirsch, Abteilungsleiterin Qualitätsmanagement, achtet das Haus zum Beispiel auf die Verwendung von Omega-Drei-Fettsäuren und verwendet gesunde Öle und Jodsalz. Gleichzeitig würden Patienten wie Mitarbeiter auch sensibilisiert, dass Fisch ja nicht für alle Menschen reiche, die gesunden Stoffe dem Körper aber auch auf anderem Wege zugeführt werden könnten: "Wir wollen Menschen befähigen, kompetent für ihre eigene Gesundheit zu sorgen." Felix Bruder, Geschäftsführer des in Berlin ansässigen Netzes, räumte ein, dass es auch Mitglieder gibt, die aus dem Verbund aussteigen. Sei es, dass sie glauben, es nicht nötig zu haben, oder dass es nicht in ihre Unternehmensphilosophie passe. Der wachsenden Mitgliederzahl von öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Häusern tut das offensichtlich keinen Abbruch. Schließlich gehe es darum, so Bruder, "das Qualitätsmanagement so zu ergänzen, dass man sein Haus auch fit macht."

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