Mehr Gerechtigkeit beim Abwasserbeitrag

Die Verbandsgemeinde Konz will für die Entsorgung von Schmutzwasser im kommenden Jahr wiederkehrende Beiträge einführen. Damit zahlen die Bürger einen festen Grundbeitrag und eine Gebühr je nach verbrauchter Wassermenge. Ob das für die Bürger teurer wird, entscheidet sich je nach Fall.

Konz. In der Verbandsgemeinde fallen unter den Begriff des "Abwassers" das Schmutzwasser und das Niederschlagswasser. Bisher wurde von der Gemeinde für das Sammeln und die Reinigung des Schmutzwassers eine sogenannte Schmutzwassergebühr erhoben. Die Kosten für die Ableitung und Verwertung von Regenwasser zahlen die Konzer als sogenannten wiederkehrenden Beitrag, abhängig von der bebaubaren Fläche ihres Grundstücks.

Die neue Regelung sieht vor, im kommenden Jahr die Gesamtkosten für das Schmutzwasser zu 15 Prozent über einen wiederkehrenden Beitrag und zu 85 Prozent über eine Gebühr zu erheben, die entsprechend günstiger wird als bisher. Gebühren müssen für die tatsächliche Nutzung, in diesem Fall für den Verbrauch von frischem Wasser, das anschließend als Schmutzwasser in den Kanal fließt, gezahlt werden. Wiederkehrende Beiträge zahlt dagegen jeder, der theoretisch die Möglichkeit hat, den Kanal zu nutzen, also auch Eigentümer von unbebauten Grundstücken.

"Die neue Lösung bringt mehr soziale Gerechtigkeit für die Bürger", sagt Wolfgang Grün von den Verbandsgemeinde-Wasserwerken in Konz. Begründet sei das in den hohen Fixkosten, die unabhängig von der Nutzung anfallen: Anlagen müssen in Stand gehalten und erneuert werden, Zinsen für Investitionen gezahlt werden und Personalkosten gedeckt sein. Dazu kommt, dass es, bedingt durch den demografischen Wandel, immer weniger Bürger gibt, die Wasser verbrauchen. Damit werden die Fixkosten auf immer weniger Schultern verteilt. "Es entsteht eine Kostenspirale, der wir mit der Einführung der wiederkehrenden Beiträge entgegenwirken wollen", sagt Grün.

Die Berechnung dieser Beiträge orientiert sich an der Fläche: Für ein Durchschnittsgrundstück in der Verbandsgemeinde, laut Stadt 742 Quadratmeter groß, wird der jährliche Beitrag bei etwa 20 Euro liegen. Große Grundstücke kosten entsprechend mehr, kleinere Grundstücke weniger. Wo viele Menschen unter einem Dach zusammen leben und entsprechend viel Wasser verbrauchen, kann die Abwasserentsorgung demnächst sogar günstiger werden: Der feste Beitrag wird auf viele umgelegt und die Gebühren je Kubikmeter Wasser sinken. Teuerer wird die Änderung des Entgeltsystems dagegen für die Eigentümer von großen Grundstücken mit wenigen Bewohnern. Die genaue Höhe der Beiträge steht noch nicht fest. Eine endgültige Entscheidung wird nach Grüns Aussage in der nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Mitte Dezember fallen. Anfang 2009 erhalten alle Grundstückseigentümer dann einen Grundlagenbescheid, in denen ihnen die genaue Größe ihrer Grundstücksfläche mitgeteilt wird. Diese dient anschließend als Basis für die Berechnung der Beiträge, die dann erstmals mit der Abrechnung für 2009 rückwirkend Anfang 2010 bezahlt werden müssen.

Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke Konz unter der Telefonnummer 06501/83166 zur Verfügung.

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