Stadtentwicklung Mehr Grün für die Fußgängerzone in Hermeskeil

Hermeskeil · Sitzplätze im Freien, Barrierefreiheit, mehr Kultur oder heimelige Aufenthaltsorte schaffen: 70 Hermeskeiler machen beim ersten Workshop für Stadtentwicklung jede Menge Vorschläge, wie ihre Heimat schöner werden kann.

 Über die oft zugige Fußgängerzone in Hermeskeil und wie das zu ändern sei, haben sich die Workshopteilnehmer Gedanken gemacht.

Über die oft zugige Fußgängerzone in Hermeskeil und wie das zu ändern sei, haben sich die Workshopteilnehmer Gedanken gemacht.

Foto: klaus kimmling (kik), KLAUS KIMMLING

Die Werbetrommel wurde erfolgreich gerührt. Nach der Auftaktveranstaltung mit nur knapp 30 Interessierten beteiligten sich am ersten von drei Workshops zur Stadtentwicklung in Hermeskeil etwa 70 Männer und Frauen aller Generationen. Gemeinsam überlegten sie, wie der Stadtkern attraktiver werden könnte, was sich wie verändern oder verbessern ließe. Die Voraussetzungen dafür bietet das Förderprogramm Stadtumbau des Landes Rheinland-Pfalz, in das Hermeskeil aufgenommen wurde (Info). Damit steht fest, dass für Vorhaben in den nächsten 10 bis 15 Jahren 75 Prozent Zuschüsse fließen.

Entsprechend intensiv befassten sich die Teilnehmer mit dem Thema Leben und Wohnen im Stadtkern. Erst listeten sie zahlreiche Stärken auf, aber auch viele Schwächen. Danach erarbeiteten sie in acht Gruppen mit bis zu zehn Personen Vorschläge und teils schon kleinere Konzepte samt Ideen wie zu Pflege oder Finanzierung.

Handlungsschwerpunkte sind Donatusplatz, Fußgängerzone und Neuer Markt. Für sie machten alle Gruppen Vorschläge, wie sie mit Hilfe von Farbe, Licht, Blumen oder Bäumen zu „heimeligen“ Aufenthaltsorten werden könnten. Für den Donatusplatz war sogar die Verlegung des Busverkehrs im Gespräch und für die oft zugige Fußgängerzone „begrünte Windfänge“, mal rechts, mal links aufgestellt, so dass auch Sitzmöglichkeiten im Freien geschaffen würden. Selbst für den unverzichtbaren Festplatz Neuer Markt halten Bürger Verbesserungen für möglich. Die Interessen von Fahrgeschäftebetreibern und die Nutzung als Parkplatz müssten aber berücksichtigt werden.

Die Palette der Ideen enthält Anreize für wenig aufgesuchte Stadtbereiche wie hinter dem Busparkplatz, zur Neuansiedlung von Betrieben und zum Umgang mit Leerständen. Angesprochen wurden abrissreife Schandflecke und Häuser mit Potenzial – wie das Bahnhofsgebäude oder das Alte Gefängnis, das sich Bürger als Hotel vorstellen könnten.

Der Vorschlag, das einigen unbekannte Glockenspiel am Donatusplatz zu aktivieren, verblüffte ähnlich wie der, den Stadtpark in den St.-Fargeau-Park zu „verlegen“ – zugunsten von Wohnraum für Senioren. Es wurde Praktisches angeregt, wie Barrierefreiheit oder Zuständigkeiten und ein „Kümmerer“, und mehr Kultur wie Museums- und Römerlager-Info-Punkte oder Kunst in leerstehenden Läden.

Die Teilnehmer waren begeistert dabei. Sie wolle jetzt „einfach mal auf dem Laufenden sein“ und auch selbst Ideen einbringen, begründete Ulrike Wiesen. Tischnachbarin Karin Etten motivierten auch etwaige künftige Probleme wie fehlender Nachwuchs in Arztpraxen.

Für den Stadtkern wünschen sich beide schönere Sitzmöglichkeiten, teils überdacht – und ein Ausflugsziel wie andernorts ein Tierpark oder ein See. In einer anderen Gruppe umriss Harry Kann das Bild eines Markt-Biergartens.

 Der Blick in den Johanneshaussaal beweist, dass das Interesse der Hermeskeiler Bürger an ihrer Stadt sehr groß ist. Etwa 70 Personen nahmen am ersten von drei Workshops teils.

Der Blick in den Johanneshaussaal beweist, dass das Interesse der Hermeskeiler Bürger an ihrer Stadt sehr groß ist. Etwa 70 Personen nahmen am ersten von drei Workshops teils.

Foto: Ursula Schmieder

Gestaltungselemente wie Blumenkübel oder halbwüchsige Bäume müssten natürlich transportabel sein.

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