Kommunalpolitik Mehr Grün und neuer Glanz für alte Häuser

Wie soll sich Waldweiler in den nächsten Jahren entwickeln? Dazu hat der Gemeinderat ein neues Konzept beschlossen.

Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ lief es für Waldweiler bislang sehr gut. Bei einer Preisverleihung in Bad Ems wurde die Gemeinde vergangene Woche als Zweitbeste (Sonderklasse) auf Gebietsebene ausgezeichnet. Das Ergebnis des Landesentscheids steht noch aus.

Der Dorfwettstreit ist nur ein Mosaikstein in dem vor zwei Jahren gestarteten Prozess, der den Ort noch schöner und lebenswerter machen soll. Ein weiterer ist das Dorferneuerungskonzept. Das bisherige von 1980 ist laut Ortsbürgermeister Manfred Rauber „arg in die Jahre gekommen“. Planerin Rosa Vollmuth, die seit Herbst 2016 auch die Dorfmoderation begleitet, hat es aktualisiert und am Dienstagabend im Gemeinderat vorgestellt. Der segnete es einstimmig ab.

„Ich bin sehr zufrieden und optimistisch für die Zukunft“, sagte Vollmuth. Das Konzept sei zwar keine detaillierte Planung, gebe aber Anstöße, was möglich sei. Dazu habe Waldweiler bereits gute Voraussetzungen geschaffen. Mit dem Dorfpark habe man „hohe Lebensqualität“ durch eine „grüne Seele“ in den Ortskern gebracht. In den Workshops der Dorfmoderation habe sich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche mit den Angeboten dort sehr zufrieden seien. Beim größten aktuellen Projekt, dem Umbau der ehemaligen Schule zum Wohnhaus mit Dorfcafé, sei es gelungen, die Bürger mitzunehmen. Deren Ideen zur Gestaltung der Außenflächen seien in die Planung eingeflossen. Die Einweihung soll laut Rauber am 27. Oktober gefeiert werden.

Ein zentrales Ziel ist laut Vollmuth, mehr Grün in den Dorfkern zu bringen. Begleitend zum Mitte September startenden Kreisstraßenausbau im Ort werde dafür ein Grundstein gelegt. „Wir wollen die Anlieger überzeugen, auf ihren Grundstücken je einen Baum zu pflanzen.“ Bis zu 100 Bäume entlang der Hauptstraßen könnten auf diese Weise hinzukommen. Ein Förderantrag beim Land ist gestellt. Da Waldweiler seit 2016 Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung ist, winken für solche Projekte hohe Zuschüsse.

Großes Gestaltungspotenzial sieht die Planerin im Ortskern. Dort gebe es etwa 100 historische ortsbildprägende Gebäude, darunter 40 ehemalige Scheunen. Anhand von Bildbeispielen zeigte Vollmuth dem Rat, wie solche Objekte saniert werden könnten. Durch eine geschickte Aufteilung großer Anwesen sei es zudem möglich, neuen Wohnraum zu schaffen und Leerstände besser zu vermarkten. Wer so etwas als privater Bauherr in Angriff nehme, könne dafür Mittel aus der Dorferneuerung beantragen – pro Bauteil bis zu 20 000 Euro. „Ich hoffe, dass sich einige dazu inspirieren lassen.“

Ortschef Rauber sagte, er habe das Gefühl, „dass noch nicht jeder Bürger weiß, was wir genau vorhaben“. Man müsse das Gespräch suchen und in Kleingruppen konkrete Vorschläge zeigen. Vollmuth schlug vor, eine „kleine Broschüre“ zu erstellen und zu verteilen. „Alle werden wir sicher nicht erreichen“, resümierte Rauber. „Wenn aber nur 50 Prozent von dem gelingt, was wir uns vornehmen, ist das ein Erfolg.“

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