Mehr Laubholz zwischen die Nadelbäume

Waldweiler · Nach einer Bestandsaufnahme auf 533 Hektar Wald der Ortsgemeinde Waldweiler ist die Planung für die nächsten zehn Jahre festgelegt worden. Dabei geht es um die nachhaltige Nutzung von Holz und einen Umbau in einen Mischwald, der Umwelteinflüssen besser standhält als Monokulturen.

Waldweiler. Welche Baumarten gibt es in welcher Häufigkeit auf 533 Hektar, wie viel kann eingeschlagen werden, ohne dem Wald zu schaden, und wie sieht es mit der Gesundheit der Bäume aus? Diese Fragen hat der Chefplaner von Landesforsten, Martin Gallus, im Auftrag der Ortsgemeinde Waldweiler im sogenannten Forsteinrichtungswerk beantwortet. Dieses Programm zur Bewirtschaftung des Gemeindewalds muss in den nächsten zehn Jahren von Revierförster Axel Weber umgesetzt werden.
"Der jährliche Einschlag von 4000 Festmeter bleibt gleich", sagt Weber mit Blick auf die Vorschläge im Forsteinrichtungswerk. "Daraus ergibt sich ein jährliches Betriebsergebnis von rund 80 000 Euro", sagt er weiter. Welche Zahlen letztendlich herauskommen, hängt aber von vielen Unwägbarkeiten ab.
Eine große Rolle, so Weber, spiele dabei die Natur. Denn sie ist bei Stürmen und Käferbefall unberechenbar.
Probleme durch Rotwild


Doch der Mensch kann auch gegensteuern, besonders in Waldweiler, wo auf der Hälfte der Fläche Fichten stehen. In diesem Forst soll der Wald umgebaut werden, das heißt, Fichten wechseln sich mit Buchen und Tannen ab. "Tiefwurzler wie Laubbäume schützen Flachwurzler", erklärt Weber die Schutzmaßnahme. Außerdem helfen Buchen mit ihren tiefen Wurzeln auch Fichten in trockenen Zeiten an Wasser zu kommen und verbessern mit ihrem Blattabwurf den Nährstoffgehalt des Waldbodens.
"Fichten sind dennoch enorm wichtig, denn sie bringen derzeit die besten Preise in der Holzindustrie", freut sich der Forstmann für die Ortsgemeinde. Aus dünnen Fichten könne Papier, aus dicken Stämmen Dachgebälk werden.
Wie überall im Land ist besonders das Rotwild ein Gegner der mitunter aufwendigen Forstarbeit. "Verbiss- und Schälschäden bringen Probleme mit sich", so Weber. 70 Prozent der Fichten und 50 Prozent der Buchen seien bereits geschädigt. Deshalb gelte es, mit den Jagdvertragspartnern der Ortsgemeinde zu einer Lösung zu kommen, damit im Wald nicht mehr Geweihträger herumstreifen, als er verträgt. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort