Mehr Platz für kleine Kinder

Die Kommunen in den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell am See werden einige Hunderttausend Euro in ihre Kindergärten investieren. Hintergrund ist der ab August in Kraft tretende Rechtsanspruch für Zweijährige auf einen Kindergartenplatz.

 Für die kleinen Baumeister des Hermeskeiler Kindergartens Rosa Flesch wird sich nicht viel ändern. Doch auch bei ihnen wird – wie in allen anderen Kindergärten der Verbandsgemeinde – für Zweijährige erweitert, die ab dem Sommer landesweit einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Im Bild (von links) Angelique, Tristan, Angelina, Moritz und Sascha. TV-Foto: Ursula Schmieder

Für die kleinen Baumeister des Hermeskeiler Kindergartens Rosa Flesch wird sich nicht viel ändern. Doch auch bei ihnen wird – wie in allen anderen Kindergärten der Verbandsgemeinde – für Zweijährige erweitert, die ab dem Sommer landesweit einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Im Bild (von links) Angelique, Tristan, Angelina, Moritz und Sascha. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil/Kell am See. Die ab dem Sommer gesetzlich verankerte Aufnahme von Zweijährigen hat zur Folge, dass in den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell viel Geld in die Kindergartengebäude und deren Erweiterung oder Umbau gesteckt werden muss.

Insgesamt bestehen in der Verbandsgemeinde (VG) Kell für die Betreuung der Kleinkinder bereits aktuell 35 sogenannte Ü-3-Plätze - darunter fallen auch die Krippenplätze für unter Einjährige. Aktuell sind es vier Plätze in Greimerath, acht in Zerf, elf in Schillingen und zwölf in Kell.

Jetzt werden weitere Betreuungsplätze geschaffen. Nach Auskunft der Kreisverwaltung kommen beispielsweise in Mandern und Kell sechs Plätze und in Zerf zehn Plätze hinzu. Weil einige Kindergartengebäude entweder zu klein sind oder in ihrem Inneren beispielsweise Schlaf- und Wickelräume oder Kochküchen entstehen müssen, sind in drei Gemeinden größere Investitionen in den Um- oder Anbau vorgesehen. In Zerf sind es circa 300 000 Euro, in Kell sind rund 200 000 Euro, in Mandern knapp 170 000 Euro. Teils werden dafür zusätzliche Gruppen eingerichtet, teils werden die Kleinkinder in bestehende Gruppen integriert.

Stadt Hermeskeil investiert in drei Kindergärten



In der Verbandsgemeinde Hermeskeil gibt es momentan 39 Ü-3-Plätze - und zwar jeweils sechs in Gusenburg, Neuhütten und Reinsfeld sowie 21 in der Stadt Hermeskeil. Letztere hat drei Kindergärten (Rosa Flesch, Adolph Kolping und Villa Kunterbunt), in denen laut Kreisverwaltung nun in einem ersten Schritt insgesamt 32 Betreuungsplätze neu hinzukommen sollen.

Bauliche Veränderungen sind nötig, und Stadtbürgermeister Udo Moser betont, "dass es wünschenswert wäre, wenn wir sie alle realisieren könnten". Er schränkt aber zugleich ein: "Wir wissen noch nicht, was wir uns leisten können". Konkrete Zahlen, was alles kosten wird und in welchem Umfang sich Kreis und Land beteiligen, gibt es laut Moser noch nicht: "Wir wollen die Ansprüche erfüllen - aber dazu gehört auch, dass man uns in die Leistungsfähigkeit versetzt."

Auch im Kindergarten Reinsfeld sollen nach Angaben der Kreisverwaltung 18 zusätzliche Betreuungsplätze entstehen. In Beuren, wo es bislang noch keinen Platz für unter Dreijährige gibt, sogar 28. Beide Gemeinden haben deshalb bereits reagiert und Bauanträge auf den Weg gebracht. Wie im Trierischen Volksfreund berichtet, sollen in ihre Kindergärten jeweils rund 700 000 Euro investiert werden. So wird in Beuren kleinkindgerecht um etwa 260 Quadratmeter erweitert und energetisch saniert. Die voraussichtlich an die 400 000 Euro Eigenanteil, die auf den Träger "Zweckverband Kindergarten Beuren" zukommen, gehen zulasten mehrerer Kommunen (Beuren, Bescheid, Hinzert-Pölert, Naurath, Geisfeld und Rascheid).

Keine neuen Plätze in Gusenburg und Neuhütten



Ähnlich weit sind die Pläne für den Anbau des Reinsfelder Kindergartens, dem ein Integrativer angeschlossen ist. Dort ist ein u-förmiger Anbau um circa 300 Quadratmeter vorgesehen. Von der Gesamtinvestition wird die Gemeinde voraussichtlich um die 370 000 Euro tragen müssen. In den Kindergärten Neuhütten und Gusenburg wird es dieses Jahr keine Bauarbeiten oder neue Betreuungsplätze geben. Allerdings werden sich beide Verbände Gedanken machen, welche Änderungen für die Zukunft erforderlich sind, kündigen die Vorsteher Josef Barthen (Gusenburg) und Peter Kretz (Neuhütten) an.

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