Mehr Platz zum Lernen fürs Leben

Das Saarburger Gymnasium kämpft seit Jahren mit großer Raumnot - unterrichtet wird auch in Containern. Ein Ende des unbefriedigenden Zustands ist in Sicht: Ein Trakt mit elf Klassen- und drei Fachräumen wird auf den Bau im Südflügel aufgestockt. Baubeginn soll im Herbst sein.

 Unterricht auf engem Raum – das ist Alltag für die Schüler des Saarburger Gymnasiums, hier die Klasse 9a mit Lehrerin Nicole Molitor. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Unterricht auf engem Raum – das ist Alltag für die Schüler des Saarburger Gymnasiums, hier die Klasse 9a mit Lehrerin Nicole Molitor. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Saarburg. Wenn Rainer Kramer, seit 20 Jahren Leiter des Gymnasiums Saarburg, auf die räumliche Situation in seiner Schule angesprochen wird, holt er weit aus und schildert die - aus seiner Sicht - unhaltbaren Zustände akribisch. Unter den derzeitigen Bedingungen sei Schule nicht vernünftig möglich, Lehrer stünden mit dem Rücken zur Wand.

Fakt ist: Entgegen anderslautenden Prognosen ist die Schülerzahl in Saarburg nicht rückläufig. "In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Zahl bei uns fast verdoppelt. Wir haben seit mehr als zehn Jahren über 1000 Schüler", sagt Kramer. Damit fehle der Einrichtung jede Menge Platz. 34 statt 45 Räume habe die Schule - davon seien acht nach den Schulbau-Richtlinien nicht groß genug.

"60 Quadratmeter sind vorgegeben. Davon sind wir in einigen Räumen weit entfernt", so Kramers Fazit.

Fünfzügig mit Klassenstärken über 30 Schülern fahre das Gymnasium. "Wir hatten immer gedacht, dass sich das Problem von selbst löst mit der Zeit. Aber die Schülerzahl hat sich auf hohem Niveau eingependelt, und die stabile Bevölkerungsstruktur in unserer Region gibt Anlass zur Hoffnung, dass das so bleibt."

Einen größeren Raum-Bedarf gebe es auch wegen der Mehrfach-Belegung durch gemischte Lerngruppen etwa im Sprach- oder Religionsunterricht sowie durch die erhöhte Wochenstundenzahl seit diesem Schuljahr und das für nächstes Jahr vorgesehene Ganztags-Angebot.

"Wir sind bislang die einzige weiterführende Schule der Region ohne Ganztags-Angebot, und das muss zwingend kommen", sagt Kramer.

Zuvor kommt jedoch jetzt - nach einstimmigem Beschluss des Kreistags und dank des Geldsegens durch das Konjunkturprogramm II - der sehnlich erwartete Erweiterungsbau. Elf Klassen- und drei Fachräume bekommt das Gymnasium zusätzlich. "Den Bau stocken wir auf das Gebäude im Südflügel auf, parallel zur Heckingstraße", erklärt Kramer. Die jetzige Wohnung des Hausmeisters, der in den Sommerferien auszieht, wird zur Mensa umgebaut. Dies soll auch der erste Schritt der Erweiterung sein, der für Herbst geplant ist.

Zu Beginn des Schuljahres 2010/11, wenn das Gymnasium sein Konzept der Ganztagsschule umsetzt, müssten die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Bis dahin ist Improvisieren angesagt: Zu den vorhandenen vier Containern, in denen seit Dezember 2007 auch unterrichtet wird, kommen im neuen Schuljahr weitere vier hinzu. Dabei betont Kramer: "Ein bis zwei Jahre können wir von mir aus damit noch leben. Dass das für Saarburg aber keine Dauerlösung wird, habe ich bei der zuständigen Behörde klar gemacht."

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