Mehr Polizisten für Konz

KONZ. Der Antrag der CDU-Fraktion auf mehr Polizeipräsenz in Konz provozierte in der Sitzung des Stadtrats eine heftige Diskussion. Die Mehrheit der Ratsleute stimmte jedoch schließlich dafür, einen entsprechenden Vorstoß bei der Landesregierung zu machen.

Seit Ende vergangenen Jahres sind die Bewohner der Verbandsgemeinden Konz und Saarburg mit einer Einbruchserie geplagt. In Wohnhäuser, aber auch in Geschäfte, Schulen, Kindergärten, Vereinsheime und selbst in die Sakristei einer Kirche sind die Täter in den zurückliegenden Wochen eingestiegen (der TV berichtete mehrfach). Noch tappt die Polizei im Dunkeln, wer hinter diesen Taten steckt. In Konz hat das bereits dazu geführt, dass einige Geschäftsinhaber nach Absprache untereinander abends "Streife gelaufen" sind. Eine Reaktion, die Stadtbürgermeister Winfried Manns in einer der zurückliegenden Sitzungen aufs Schärfste kritisiert und stattdessen einen intensiveren Einsatz der Polizei gefordert hatte.Besetzung rund um die Uhr

In der Sitzung in dieser Woche erweiterte Manns die Tagesordnung um diesen Punkt, nachdem die CDU-Fraktion einen entsprechenden Antrag eingereicht hatte. Darin fordert sie "eine 24-stündige Besetzung der Polizeiwache in Konz, zumindest aber eine ständige Streifenwagenbesetzung für den Bereich der VG Konz". In dem Schreiben heißt es: "Die Landesregierung wird aufgefordert, durch vermehrte Einstellungen von Polizeibeamten die dazu nötigen Voraussetzungen zu schaffen und dies auch gegebenenfalls durch organisatorische Veränderungen sicherzustellen." Es sei "nicht hinnehmbar" meinte CDU-Fraktionsvorsitzender Wulf Zschauer, dass es wie beim Einbruch in den Konzer Kindergarten "Arche Noah" eine Stunde dauere, bis die Polizei aus Saarburg am Einbruchsort eintreffe. An der derzeitigen Situation, dass die Polizeiwache in Konz nur bis 16.30 Uhr besetzt ist, müsse sich dringend etwas ändern. Gegen den Antrag wehrte sich vor allem die SPD, für die Fraktionsvorsitzender Alfons Maximini das Wort ergriff. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sei nur ein subjektiver Eindruck, eine stärkere Polizeipräsenz vor Ort ändere nichts an der Gesamtsituation und der aktuellen Einbruchserie. "Wer meint, längere Öffnungszeiten der Wache in Konz verhinderten Einbrüche, muss sich von Fachleuten belehren lassen." Der CDU warf er vor, das Thema aus wahltaktischen Gründen aufs Tablett gebracht zu haben. "Das Thema ist viel zu wichtig, um daraus parteipolitisch Kapital zu schlagen."Experten einladen

Maximini plädierte im Namen seiner Fraktion für einen anderen Weg: "Wir sind mit dem Thema hier im Stadtrat überfordert und sollten Gespräche führen, wie wir durch mobile Streifen eine bessere Präsenz bekommen. Damit der Antrag nicht rein populistisch ist, schlagen wir vor, zur nächsten Sitzung einen Experten einzuladen." Hermann-Josef Benzkirch, FWG, meinte: "Wir hatten doch vor eineinhalb Jahren hier schon mal Polizisten in einer Sitzung dabei. Ich sehe aber nicht, dass seitdem irgendetwas passiert ist." Stadtbürgermeister Winfried Manns meinte, die Einbruchserie habe ihre Gründe und ging auf den Begriff der Polizei-Präsenz ein: "Polizei-Präsenz heißt ja nicht, dass sich die Polizisten 24 Stunden auf der Wache aufhalten. Natürlich ist daran gedacht, dass vermehrt Streife gefahren wird." Erster Beigeordneter Bernd Henter monierte: "Wir sind die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk und haben eine Wache, die um 16.30 Uhr schließt. Auch bei der Kripo sind wir unterbesetzt, und das entspricht nicht der Größe der Stadt." Bei zehn Nein- und 20 Ja-Stimmen ging der CDU-Antrag durch. Dies schließe jedoch nicht aus, dass in einer der nächsten Stadtrat-Sitzungen ein Experte der Polizei hinzugezogen werde, betonte Manns auf Nachfrage Maximinis.

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