Mehr Raum und Zeit für die Antoniuszwerge

Pellingen · Die Kita in Pellingen wird umgebaut und bekommt jetzt auch einen neuen Namen: Sie soll nun "Antoniuszwerge" heißen. Damit ist der Ortsgemeinderat dem Vorschlag der Eltern gefolgt. Ob und wann aber die längeren Öffnungszeiten kommen, die viele Eltern sich wünschen, steht noch nicht fest.

 Was von außen nicht zu sehen ist: Arbeiter machen die Ruheräume der Kleinen fertig. Die Pellinger Kita wird zurzeit ausgebaut. TV-Foto: Eileen Blädel

Was von außen nicht zu sehen ist: Arbeiter machen die Ruheräume der Kleinen fertig. Die Pellinger Kita wird zurzeit ausgebaut. TV-Foto: Eileen Blädel

Die Öffnungszeiten der Pellinger Kita sind für Eric Lacoure ein Problem. "Es ist für mich und meine Frau nicht machbar, rechtzeitig auf unserer Arbeitsstelle zu sein", sagt er. Lacoure schickt seine zwei Kinder in die Kita, die zurzeit montags bis donnerstags von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags bis 16 Uhr offen ist. Er arbeitet selbst in einer Kita in Trier und sagt: "Wir haben schon seit Jahren längere Öffnungszeiten." Auch andere Kitas in der Verbandsgemeinde Konz (siehe Extra) hätten sich längst auf die Bedürfnisse der arbeitenden Eltern eingestellt, meint er.

Laut einer Bedarfsumfrage, die die Kita im November realisiert hat und die Kita-Leiterin Gabriele Biedinger nun auch dem Ortsgemeinderat vorgestellt hat, wünschen sich 17 Eltern, dass die Kita morgens schon früher öffnet. "Der Wunsch alleine reicht aber nicht aus. Da müssen Fakten auf den Tisch", sagt Biedinger. Deshalb soll es im Frühjahr eine Testphase von acht Wochen geben, in der festgehalten wird, wann die Eltern ihre Kinder zur Kita bringen und wieder abholen.

Hubert Ludwig vom Kreisjugendamt erklärt: "Es muss einen messbaren, dauerhaften Bedarf geben, dann ist es auch möglich, dass Öffnungszeiten verlängert werden." Weil dies mit mehr Personal verbunden ist, braucht die Kita die Zustimmung des Jugendamts. Einen offiziellen Antrag hat Pellingen noch nicht gestellt, Gespräche mit dem Amt sind aber laut Ortsbürgermeister Horst Hoffmann schon geführt worden. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir dem berechtigten Anliegen der Eltern nachkommen werden", sagt Hoffmann.
Im kommenden Jahr ändert sich sowieso schon einiges: Weil ab August 2013 auch Einjährige einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, wird die Kita zurzeit erweitert (siehe Extra). Die Herausforderung: Jetzt muss während des laufenden Kitabetriebes gearbeitet werden. "Das ist aber auch ganz spannend für die Kinder", sagt Hoffmann.

Mit den neuen Gruppengrößen - zukünftig gibt es zwei Gruppen mit 15 Kindern und eine mit 25 Kindern - wird auch das pädagogische Konzept der Kita weiterentwickelt. "Und dann soll auch ein neuer Name her", findet Biedinger. 44 Namensvorschläge haben Eltern und Kita-Team zusammengetragen und sich dann für "Antoniuszwerge" entschieden. Im Ortsgemeinderat, der den neuen Kita-Namen mehrheitlich mit acht Ja- und drei Neinstimmen bei zwei Enthaltungen beschlossen hat, hat es allerdings auch Einwände gegeben.
So erklärt Wolfgang Willems (CDU): "Die Benennung als Wichtel ist eine unpassende Verniedlichung. Die Kita ist eine Institution der Gemeinde, da muss auch die entsprechende Außenwirkung bedacht werden." Und Andreas Steier (CDU), erster Beigeordneter, meint: "Der Bezug zu Schule und Ort ist ja aber gegeben." Denn die Pellinger Grundschule trägt bereits den Namen St. Antonius - dabei handelt es sich um den Schutzpatron von Pellingen.Meinung

Jetzt handeln!
Kita-Team und Ortsgemeinderat geben sich sichtlich Mühe: Aus der Kita Pellingen soll zukünftig ein noch schönerer Ort für die Kleinen werden. Da ist es einleuchtend, dass auch der neue Name im Rat lange diskutiert wurde. In einer Sache lässt man sich aber unverständlicherweise viel Zeit: bei den Öffnungszeiten. Dabei ist das Ergebnis der Umfrage deutlich. 17 Eltern wünschen sich, dass die Kita früher aufmacht. Trotzdem wird zwischen der Umfrage im November und der für das kommende Frühjahr angekündigten Testphase einige Zeit verstreichen. Wie lange wird es dann dauern, bis die Kita wirklich längere Öffnungszeiten hat? Die Eltern, die den Bedarf anmelden, schicken ihre Kinder jetzt in die Kita. In weniger als einem Jahr rücken neue Kinder und andere Eltern nach. Die Gemeinde sollte deshalb nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen und jetzt handeln. e.blaedel@volksfreund.deExtra

Drei Kindergärten in der Verbandsgemeinde Konz haben die gleichen Öffnungszeiten wie die Kita Pellingen, also von 7.30 bis 16.30 Uhr (es werden immer nur die Ganztags-Öffnungszeiten berücksichtigt): Der Kindergarten St. Nikolaus in Konz, der Kindergarten Arche Noah in Konz und der Kindergarten Oberbillig. Abends eine halbe Stunde länger haben drei Kindergärten offen: Das Haus für Kinder in Konz, der Kindergarten Wellen und der Kindergarten St. Peter und Paul in Tawern haben von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet. Morgens und abends eine halbe Stunde länger, also von 7 bis 17 Uhr, haben zwei Kindergärten geöffnet: der Kindergarten St. Martin in Wiltingen und der Kindergarten St. Helena in Konz-Roscheid. Eine viertel Stunde früher öffnet der Kindergarten St. Aper in Wasserliesch, die Kita hat von 7.15 bis 16.30 Uhr offen. Der Kindergarten in Nittel hat von 7.15 bis 17 Uhr offen, öffnet also morgens eine viertel Stunde früher und hat abends eine halbe Stunde länger offen. Dann gibt es noch den Kinderhort Konz, der von 12 bis 17 Uhr geöffnet ist, in den Schulferien von 8 bis 17 Uhr. eib

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