Mehr Sicherheit für Fußgänger

SAARBURG. Wer bei der Bürgerversammlung einen verbalen Nachschlag zum Bürgerentscheid erwartet hatte, sah sich getäuscht. Vorschläge zur Gestaltung der Innenstadt waren gefragt.

Ganz ohne Hinweise auf das Thema der Versammlung kam Stadtbürgermeister Franz-Josef Blatt bei dem einen oder anderen Redner allerdings nicht aus, zu verlockend schienen kleine Exkurse über Bürgerentscheid, wiederkehrende Beiträge oder in der Graf Siegfried-Straße "umherfliegende Prospekte". Und gegen Ende der über zweistündigen Versammlung stellte das Stadtoberhaupt fest, er hätte sich mehr Anregungen erwartet.Vielleicht lag's an dem scheinbar akzeptablen Plan der Arbeitsgemeinschaft Boxleitner und Stolz/Kintzinger, der bereits im Januar 2002 als Ausfluss der Bemühungen des Arbeitskreises "Innenstadtgestaltung" von einer breiten Mehrheit im Stadtrat abgesegnet worden war.Nachdem sich in der Bürgerversammlung die Sprecher der Fraktionen vor rund 60 Zuhörern im Grundsatz für eine Gestaltung der Graf Siegfried-Straße ausgesprochen hatten, stellte Gerd Kintzinger das Konzept vor. Hauptziele seien Verbesserung der Lebensqualität und mehr Sicherheit für Fußgänger.Bereiche für Außengastronomie

Der Straßenraum soll großzügiger gestaltet werden mit mehr Grün und Bereichen für Außengastronomie. Denkbar wären Pflasterbereiche an den Straßeneinmündungen oder niveaugleiche Bürgersteige. "Aber das sind nur Vorschläge, heute sind die Anregungen der Bürger gefragt", betonte der Architekt. Gleich zu Beginn des Diskussionsblockes stellte Peter Focken eine Grundsatzfrage: Soll der Durchgangsverkehr aus der Stadt herausgehalten werden? Und Helmut Nikolay ergänzte: "Wollen wir den Verkehr erhöhen oder verringern?""Weniger Verkehr", antwortete Blatt, das sei klarer Wille des Rates. "Aber die Innenstadt soll offen bleiben", fügte Bürgermeister Günther Schartz hinzu, "die Leute sollen in die Stadt kommen". Karl-Heinz Dick ist der Auffassung, dass mit der Innenstadtgestaltung der Durchgangsverkehr kaum reduziert werden könne. Ein Verkehrskonzept müsse her. Stadtbeigeordneter Helmut Weimann ist der Meinung, die Verkehrsberuhigung - Gleichheit von Mensch und Auto - würde zur Reduzierung des Verkehrs beitragen. Als untauglich bewerteten einige Bürger die vorhandenen Verkehrsinseln."Das Konzept der Planer sagt den meisten Saarburgern zu", meinte Edwin Klein. Es müsse ein Kompromiss gefunden werden zwischen Verkehrsberuhigung, Erreichbarkeit der Innenstadt und Gestaltung der Straße. Für ihn stelle sich die Frage, wie könne im Laufe der Zeit der Durchgangsverkehr reduziert werden."Autos, die nichts in der Stadt zu suchen haben, müssen raus", meinte eine Zuhörerin. Einer erneuten Diskussion über die Sperrung der Innenstadt erteilte Blatt eine Absage. "Ein Sturm der Entrüstung" sei damals ausgebrochen, als die Heckingstraße Höhe Krankenhaus stadteinwärts probeweise gesperrt worden sei.Kosten: Etwa 500 000 Euro

Uwe Zimmermann erkundigte sich nach den Kosten. Eine genaue Kostenschätzung sei derzeit nicht möglich, antwortete Bauingenieur Kurt Müller, etwa 150 Euro pro Quadratmeter ohne Pflastersteine, insgesamt etwa 500 000 Euro. Würde die Straße nur abgefräst und neu geteert, läge der Quadratmeterpreis bei 25 Euro.

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