Mehr Stabilität für Brücke erst ab 2019

Serrig · Der Serriger Gemeinderat trifft wichtige Entscheidungen zur Eisenbahnüberführung. Bald kommt die Dorfmoderation.

 Der Baugrund unter der Eisenbahnbrücke in der Martinusstraße wird untersucht. Eine aufwendige Sanierung ist notwendig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Der Baugrund unter der Eisenbahnbrücke in der Martinusstraße wird untersucht. Eine aufwendige Sanierung ist notwendig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Serrig Seit 2014, als die Risse und Abplatzungen an der Eisenbahnbrücke in der Martinusstraße in Serrig festgestellt wurden, hängen enorme Kosten wie ein Damoklesschwert über der Ortsgemeinde. Die Brücke muss saniert werden, stellten die Fachleute vom Ingenieurbüro Bernd Wagner in Ayl fest. Kosten: 1,6 Millionen Euro.
"Jetzt haben wir das letzte Puzzlestück für die Ausführungsplanung beschlossen", erklärt Ortsbürgermeister Egbert Adam. Diese sei Grundlage für Fördergeld aus dem Investitionsstock der Landesregierung. Zuvor ist jedoch eine Baugrunduntersuchung notwendig, denn, so Adam: "Voraussichtlich wird eine Pfahlgründung notwendig." Allein diese Untersuchung kostet 16 000 Euro. Die Bahn ist fein raus, denn wer darüberfährt, ist in der Verkehrssicherungspflicht. Für die Sicherheit der beiden anderen Überführungspunkte in Serrig muss die Bahn sorgen. Bis Ende des Jahres soll das Baugutachten vorliegen. Erst dann kann der Förderantrag gestellt werden.
Mit dem Sanierungsstart rechnet Adam nicht vor 2019: "Bis dahin wird die zulässige Belastung aber nicht unter die derzeitigen 7,5 Tonnen abgesenkt." Rettungsfahrzeuge aller Art dürfen die Brücke sowieso jederzeit passieren.
Den Auftrag für eine Dorfmoderation hat der Ortsgemeinderat an das Planungsbüro Neuland GmbH in Trier vergeben. 15 000 Euro ist dieser Auftrag wert, wird aber zu 80 Prozent vom Land gefördert. "Wir wollen hier zeitnah einsteigen", verspricht der Ortschef. Mit der Jugend, Senioren, Vereinen, Gruppierungen und allen Interessierten wird diskutiert, in welche Richtung sich Serrig entwickeln soll. Zur Auftaktveranstaltung wird von Stadtplanerin Melanie Baumeister offiziell eingeladen.
Ein schönes Dach mit Solarmodulen hat die Turnhalle der Grundschule bereits. Jetzt soll sie auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar werden. "Der Boden in der Halle ist eine Schwingkonstruktion und deshalb für Rollstuhlfahrer ungeeignet", erklärt Adam die Notwendigkeit, diesen Boden durch eine weniger bewegliche Konstruktion zu ersetzen. Auch ein erhöhter Aufprallschutz an Wänden und eine Hebevorrichtung,um Rollstuhlfahrer auf die Bühne zu bringen, sind notwendig. Dieses Paket kostet 216 000 Euro. Die Ortsgemeinde hofft dabei auf den Zuschlag von 60 Prozent, über den die Leader-Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) entscheiden. "Wir bekommen den Zuschuss aber nur, wenn noch Geld im Topf ist", sagt Adam.
Gerade für die Bewohner und Beschäftigten des Hofgutes Serrig wäre eine barrierefreie Turnhalle ein Segen, denn sie müssten nicht bis nach Trier gefahren werden, um eine entsprechende Halle nutzen zu können. Die Fahrzeit würde wegfallen und genügend Zeit, in der die Halle nicht von den vier Grundschulklassen genutzt wird, ist auch da.
Auch der erweiterte Brandschutz mit Entrauchung für 180 000 Euro wird zur Förderung mit bis zu 70 Prozent beim Kreis angemeldet. Bis zum Sommer 2018 soll das Projekt umgesetzt sein.
Extra: NAHWÄRME FÜR DEN SERRIGER ORTSKERN


Die Gemeinde Serrig holt sich fachlichen Rat für die Errichtung eines Nahwärmenetzes ein, das mit Holzhackschnitzeln aus dem Serriger Wald betrieben werden soll. Der Genossenschaftsverband der Regionen e.V. in Neu-Isenburg und das Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz in Mainz sollen herausfinden, welche Art von Nahwärmemodell am sinnvollsten ist. Vier Varianten, die unterschiedlich viel Investitionsaufwand für Serrig bedeuten, sind in der Diskussion. Der Rat favorisiert eine Bürgerenergiegesellschaft. Die Schule, die Turnhalle, die Kindertagestatätte, eine künftige Seniorenresidenz sowie Privathaushalte könnten so von sauberer Heizenergie aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz profitieren.

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