Serie: Was die Gemeinden 2021 anpacken Mehr Wohnraum, mehr Windräder und mehr Platz für die Kita in Pellingen

Pellingen · Ausblick auf 2021: Pellingen bleibt auf Expansionskurs. Doch beim neuen Baugebiet gibt es noch ein Problem.

 Pellingen soll weiter wachsen. Dafür sind zusätzliche Bauplätze im Gebiet Südlich Lafeld geplant. Es gibt allerdings noch einen Haken, weil das gewählte Gelände laut Behörden ökologisch wertvoll ist.

Pellingen soll weiter wachsen. Dafür sind zusätzliche Bauplätze im Gebiet Südlich Lafeld geplant. Es gibt allerdings noch einen Haken, weil das gewählte Gelände laut Behörden ökologisch wertvoll ist.

Foto: Herbert Thormeyer

Die Gemeinde Pellingen hat vor vier Jahren ein Ingenieurbüro beauftragt, nach dem Höthkopf ein weiteres Neubaugebiet zu entwickeln. Die Nachfrage nach Bauland ist nach wie vor groß. Das Gebiet Südlich Lafeld am Dorfrand wurde schließlich vom Ortsgemeinderat ausgewählt, und zwei Tage vor Heiligabend sollte die Satzung dazu beschlossen werden. „Da haben wir uns aber gründlich geirrt“, bedauert Ortsbürgermeister Wolfgang Willems und begründet das mit der Einstufung des Geländes als magere Flachland-Mähwiese. „Niemand von uns hätte gedacht, dass es sich bei dem Planungsgelände um ökologisch besonders wertvolle Flächen handeln könnte“, sagt der Ortschef. Bislang sei bei keiner Besprechung die Rede davon gewesen.

Doch nun muss eine Lösung her: Die Gemeinde soll ein dreimal so großes Areal als Ausgleichsfläche ausweisen. Für Willems ist das nicht ganz nachvollziehbar: „Auf der einen Seite wird beklagt, dass man durch die Erschließung von Bauland den Landwirten Flächen entzieht. Auf der anderen Seite entscheiden Behörden,  dass man diesen Effekt durch Ausgleichsflächen noch potenzieren muss – verkehrte Welt.“

Im Rat soll der Satzungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt Ende Februar nachgeholt werden. Dieser erste Abschnitt einschließlich der Anbindung an die B 268 kostet laut Ortschef rund vier Millionen Euro. „Das Geld muss über den Verkauf der Grundstücke wieder reinkommen“, erklärt Willems. Derweil gehe der Endausbau der Straße am Höthkopf zügig voran.

Vor dem Hintergrund der neuen gesetzlichen Regelungen zu Kitas, die Eltern einen Rechtsanspruch auf sieben Stunden Betreuung ihrer Kinder über die Mittagszeit garantieren, soll ein Erweiterungsbau für die Kita Antoniuszwerge entstehen. Es werden neue Räume für fünf Gruppen einschließlich der erforderlichen Nebenräume benötigt. Geplant ist auch der Bau einer „Profi-Küche“ und einer Mensa. Durch diese Baumaßnahmen soll die Mittagsverpflegung aller Kitakinder sowie der Grundschulkinder sichergestellt werden.

Der Auftrag zur Ausschreibung eines Architektenwettwerbs ist inzwischen unterschrieben. „Wir hoffen, dass wir im ersten Halbjahr 2021, nach Durchführung des Wettbewerbs, über die Vergabe der Architektenleistungen entscheiden können“, sagt Willems. Der Baustart werde sich sicherlich bis zum Beginn des Jahres 2022 verzögern. Die Gemeinde investiert etwa drei Millionen Euro für den Erweiterungsbau. Vom Land und vom Kreis ist eine Förderung der Baumaßnahme in Höhe von etwa 800 000 Euro zu erwarten.

Wie geplant werden im Verlauf dieses Jahres drei Windräder mit jeweils über fünf Megawatt Leistung auf dem Gemeindegebiet Pellingen in der Nähe des Dreikopfs errichtet. Die Erdarbeiten sind bereits abgeschlossen. Derzeit wird an der Vorbereitung der Fundamente gearbeitet. Die Maschinen sollen bis spätestens Februar 2022 Strom liefern. Die Ortsgemeinde Pellingen investiert in die Maßnahme rund 700 000 Euro. Diese Investition soll sich innerhalb einer anvisierten Laufzeit von 20 Jahren durch Pachtzahlungen und die Beteiligung am Stromverkauf für die Ortsgemeinde auszahlen. 

Neues Jahr, neue Projekte: Was soll in den Gemeinden im Raum Konz, Saarburg und Hochwald 2021 angepackt werden? Der TV hat dazu die Gemeindechefs und - chefinnen befragt. Die Ergebnisse veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen im Lokalteil.

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