Mehr Zeit für die Saarburger Jugend

Saarburg · Freizeitangebote und pädagogische Betreuung finden junge Menschen in Saarburg im Offenen Treff am Bahnhof. Das Bistum Trier, die Verbandsgemeinde und die Stadt wollen ein verlässlicheres Rahmenangebot schaffen.

Saarburg. Stress mit den Eltern, eine schlechte Note, Konflikte mit Lehrern - Jugendliche haben es oft nicht leicht im Alltag. Damit sie mit ihren Problemen nicht alleine dastehen, gibt es in Saarburg seit 2006 am Bahnhof einen Offenen Treff, der vom Bistum Trier und der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg betrieben wird. Um das Angebot und die Betreuung vor Ort weiter zu verbessern, arbeiten Bistum, VG und die Stadt derzeit an einer Neuausrichtung des Treffs.
50 Jugendliche besuchen jeden Tag die Einrichtung. Darunter sind nicht nur Schüler aus den Verbandsgemeinden Saarburg und Konz, sondern auch junge Menschen ohne Arbeit. Der Treff bietet ihnen zunächst einmal Freizeitangebote. "Wenn einem langweilig ist, kann man einfach hierhinkommen", sagt der 16-jährige Ken Lippert. Am Bahnhof stehen Spiele wie Dart, Billard, Tischhockey und ein Kicker zur Verfügung. In den Ferien gehören Ausflüge, Fahrradtouren oder Schwimmbadbesuche zum Programm.
Professionelle Betreuung vor Ort


Das Entscheidende ist aber, dass sämtliche Angebote pädagogisch von Jugendpflegern und Betreuern begleitet werden. "Die Fachkräfte können anregen, auf Konflikte zwischen den Jugendlichen, aber auch auf Lebensprobleme eingehen. Sie wissen, dass sie hier jederzeit sofort einen Ansprechpartner finden, der mit der Situation umzugehen weiß", sagt Christian Heckmann, Leiter der Abteilung Jugend beim Bistum. Bei den Jugendlichen scheinen die Betreuer den richtigen Ton zu finden: "Die sind saucool", sagt Medina Sironi.
Neben den Freizeitspielen werden im Offenen Treff auch Aktionen zur Förderung der Kreativität angeboten. Im Rahmen einer Kunstaktion zu Krieg und Frieden haben die Jugendlichen hier zum Beispiel eine Collage gestaltet. "Wir versuchen natürlich auch anzuregen, sich mit Themen zu beschäftigen", sagt Heckmann. Im bereitgestellten Internetcafé sollen sie außerdem den bewussten Umgang mit Medien erlernen.
Mit der neuen Struktur soll sich am Programm des Offenen Treffs zunächst wenig ändern. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht vielmehr, kontinuierliche Öffnungszeiten zu garantieren, um Eltern und Kindern einen verlässlichen Rahmen zu bieten. Die vom Bistum gestellten Jugendpflegerinnen Beatrix Leuk-Rauen und Angelina Lust werden in Zukunft verstärkt zugunsten der Einrichtung eingesetzt. Äußerlich wird der bislang sperrige Titel ersetzt: Aus "Fachstelle für Kinder und Jugendpastoral Trier, Außenstelle Saarburg" soll dann "Haus der offenen Tür" werden. Das zentral gelegene Gebäude am Bahnhof wird auch weiterhin von der Deutschen Bahn angemietet. Aktuell laufen noch die letzten Abstimmungen zum neuen Konzept, in der zweiten Jahreshälfte soll laut Heckmann dann alles unter Dach und Fach sein: "Wir sind gerade in der Endphase der Verträge."Extra

Der Offene Treff Saarburg in der Bahnhofstraße 9 wird seit 2006 als Außenstelle der Jugendarbeit des Bistums Trier geführt. Die Sachkosten teilen sich das Bistum und die VG Saarburg, die Personalkosten übernimmt die VG zu zwei Dritteln. Geöffnet ist der Treff Dienstag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und zusätzlich dienstags von 19 bis 21 Uhr. Weitere Infos telefonisch unter 06581/2412; im Internet: www.bistum-trier.de/fachstellejugend-saarburg maf

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