Mehrgenerationenhaus auf gutem Weg aus den Schulden

Hermeskeil · Nach Renovierungen sind im vergangenen Jahr mehr als 20 000 Besucher in das Mehrgenerationenhaus Johanneshaus in Hermeskeil gekommen. Trotzdem bleibt ein Defizit bestehen. Ein neues Konzept als Bürgerhaus ist geplant.

Hermeskeil. Premiere im Mehrgenerationenhaus (MGH) Johanneshaus: Erstmals hatte das MGH alle Kooperationspartner, alle freiwillig Engagierten und die Nutzer des Hauses zu einem Treffen eingeladen.
Zu Beginn des Treffens kamen einige Zahlen auf den Tisch. 2013 besuchten mehr als 20 000 Besucher zu knapp 2000 Veranstaltungen das Haus. Nach den Renovierungen der letzten Jahre wird das Haus mit dem neuen Ambiente von der Bevölkerung gut angenommen. Abgehalten werden dort größere Tagungen, kleine Besprechungen oder auch Firmen- und Familienfeiern.
"Ostern 2012 waren wir erschrocken, als uns unserer Steuerberatung erklären musste, dass wir jährlich ein Defizit von 25 000 Euro einfahren", sagte Christoph Eiffler, Leiter des MGH. Daraufhin wurden eine Spar- und eine Investitionsgruppe gebildet. Die Spargruppe errechnete die laufenden Kosten und kam zum Ergebnis, dass diese Immobilie mit Personal und Nebenkosten die Pfarrei St. Martinus jährlich 68 000 kostet. Zwar wird die Pfarrei St. Martinus für das MGH Johanneshaus von Bistum Trier und Stadt Hermeskeil bezuschusst, dennoch klaffte eine Finanzierungslücke von 38 000 Euro, die 2012 nicht gedeckt war. Ab 2013 beteiligen sich alle Einrichtungen, die das Haus nutzen, an den Nebenkosten. Dennoch bleibt auch 2013 und 2014 ein Defizit beim Unterhalt des Hauses. Hier besteht weiter Handlungsbedarf, machte Eiffler deutlich. Des Weiteren stellte er das Gastronomiekonzept vor, wie es seit Herbst 2013 gilt. Dabei versteht sich das MGH als Bürgerhaus. Der Kunde kann Räume mieten und über das Sekretariat des Pfarramtes in Hermeskeil buchen. Die Getränke bezieht der Kunde über das Haus. Über Raummiete und Getränkeverzehr erhält der Kunde eine Rechnung vom MGH. In der Wahl seines Caterers ist der Kunde frei. Das MGH hat jedoch einen Exklusivvertrag mit Frank Ratzka aus Gusenburg geschlossen. Nur er darf die Küche mit ihrem Equipment und dem Geschirr nutzen.
Den Hauptteil der Veranstaltung machten drei Gesprächsrunden aus, die Clemens Grünebach moderierte. Die erste Runde kreiste um die Frage, wie zufrieden die Teilnehmer mit dem MGH sind und welchen Verbesserungsbedarf sie sehen. als verbesserungsbedürftig werden folgende Punkte gesehen: mehr Barrierefreiheit, Ausbau der Seniorenarbeit, Einrichten einer Ehrenamtsbörse und Nachmittagsbetreuung für Schulkinder. Bei der zweiten Runde wurden die Probleme und die Chancen benannt. Eine Gruppe setzte sich für einen Fahrdienst von den Dörfern nach Hermeskeil ein, damit Ältere besser einkaufen können. "Der Austausch war sehr gut.", resümierte eine Teilnehmerin. red

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