Meister Eder aus dem Tal

KONZ-NIEDERMENNIG. Bastel-arbeiten aus Holz sind die große Leidenschaft von Klaus Willems. Ob Spielzeug, Vogelhäuschen oder Dekorationen – in der Werkstatt des 77-Jährigen entsteht fast alles, was aus Baumstämmen und Ästen zu machen ist.

Bereits vor dem Haus erkennt man, dass in dem schmucken Gebäude jemand wohnen muss, der gerne mit Holz arbeitet. Im Vorgarten sitzt eine Figur aus Holz auf einer kleinen Holzbank. Daneben ein Vogelhäuschen mit aufwändig gedrehtem Stamm, in der Wohnung geschnitzte Katzen, eine Schubkarre als Blumenständer und eine riesige Eichenwurzel, die als Standuhr dient. "Die Wurzel habe ich im Wald gefunden. Zu Hause hab ich sie abgebürstet und die Uhr eingebaut," sagt Klaus Willems. Sein Steckenpferd sind aber nicht Blumenständer, Wurzelmännchen und Schnitzereien, sondern Kinderspielzeug. Stolz zeigt der 77-jährige ehemalige Platzwart der Verbandsgemeinde Konz ein Album mit gebastelten Spielsachen und präsentiert seine Werkstatt. "Das ist meine Pumuckel-Werkstatt", sagt er. Den Namen haben ihr die Kinder verliehen, die in Scharen zu "Onkel Klaus" kommen, um ihm beim Basteln zuzuschauen. Hier werkelt der rüstige Rentner mindestens zwei Stunden am Tag an Spielautos, Tigerenten oder Kindermöbeln. Unzählige Kinder aus Niedermennig haben hölzernes Spielzeug von Willems in ihren Kinderzimmern. Er ist der Meister Eder des Konzer Tälchens. "Ich habe bestimmt schon hundert Schaukelpferde gebaut", sagt Willems. Weihnachtskrippen, bunte Osterhasen und Vogelhäuser stapeln sich in den Regalen. Für seine Enkel hat er Kindermöbel und eine komplette Spielküche gebastelt. Seine Fertigkeiten stellt der Rentner, der 25 Jahre lang Gemeinderatsmitglied war und Ehrenwehrführer der Feuerwehr ist, gern in den Dienst der Allgemeinheit. Vor drei Jahren errichtete er mit anderen Helfern die Kapelle in den Weinbergen oberhalb der Jakobstraße. Die Türeinfassungen aus sandsteinfarbenem Beton wurden in der Willem'schen Werkstatt gegossen. Der blütenweiße Bildstock mit dem Kreuz auf dem Dach und der prächtigen Mutter Gottes ist Anlaufpunkt für Wanderer. Rasten kann man auch am schmucken Wegekreuz am Wanderweg nach Kommlingen - ein kleiner Platz, eingefasst mit Blumen. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Am Rand steht ein Fichtenstamm. Darauf die Figur des gekreuzigten Jesus. Auch dieses Wegekreuz stammt aus der Werkstatt von Klaus Willems.

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