Metalldiebe legen Bahnstrecke Trier-Saarbrücken lahm

Wiltingen/Palzem-Wehr · 700 Meter Kupferkabel haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag an der Bahnstrecke zwischen Wiltingen und Saarburg (Kreis Trier-Saarburg) geklaut. Während der Reparaturarbeiten fielen am Tag einige Züge aus. Es war bereits der vierte Diebstahl innerhalb dieser Woche in der Region. Die Bundespolizei ermittelt.

Sie sind jeweils zwei bis drei Meter lang, daumendick, aus Kupfer und an Schienen und Hochspannungsleitungen angeschlossen: Erdungskabel, die Unbekannte in der Nacht zum Freitag an der Bahnstrecke Trier-Saarbrücken bei Wiltingen gestohlen haben. Laut Bundespolizeiinspektion Trier, die ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, haben die Täter die Kupferkabel vor allem in schlecht einsehbaren Bereichen entlang der Strecke abmontiert. Für den Abtransport müssen sie aufgrund der Menge wohl auch ein Fahrzeug benutzt haben.

„In der Summe sind es etwa 700 Meter Kabel“, sagt Rudolf Höser, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Trier.

Um die Strecke wieder herzurichten, hat die Deutsche Bahn am Freitag zwischen kurz nach 9 Uhr und kurz vor 14 Uhr beide Gleise zwischen Trier und Saarburg gesperrt. Die Sperrung hatte Folgen für den Zugverkehr auf der gesamten Strecke zwischen Trier und Saarbrücken: Drei Züge fielen ganz aus, 17 fuhren nur teilweise und zehn Züge hatten insgesamt 211 Minuten Verspätung. Die ausgefallenen Züge wurden durch Busse ersetzt.

Nach Angaben der Bundespolizei ist dies der erste Fall entlang der Saarstrecke. Es ist aber bereits der vierte in der Region, den die Bundespolizei allein in dieser Woche aufgenommen hat: Die Täter bedienten sich zuvor im Bereich Palzem-Wehr an der Obermoselstrecke zwischen Trier und Perl.

„Der Wert der gestohlenen Kabel beträgt in der Summe mehr als 10.000 Euro“, sagt Höser. Allein die am Freitag gestohlenen Kupferkabel haben einen Wert von rund 6000 Euro. Der tatsächliche finanzielle Schaden für die Deutsche Bahn dürfte durch die Reparaturarbeiten und die Behinderungen des Zugverkehrs wesentlich höher sein. Die genaue Summe ist noch nicht bekannt.

Metallklau an Bahngleisen ist kein regional begrenztes Phänomen. „Das ist generell ein Problem. Solche Fälle gibt es quer durch die Republik“, sagt Höser. In den vergangenen zwei Jahren sind die Metalldiebstähle an Bahnstrecken drastisch gestiegen. Bundespolizei und Deutsche Bahn haben sich daher vor Kurzem zum sogenannten „Buntmetallgipfel“ getroffen, um über Maßnahmen zu beraten, dem Diebstahl Herr zu werden.

Wer sich an Saar und Obermosel an dem wertvollen Metall bedient hat, ist noch unklar. „Bisher haben wir noch keine Hinweise auf den oder die Täter“, sagt Höser. Die Bundespolizei ist daher bei ihren Ermittlungen auf Mithilfe angewiesen und sucht Zeugen. jka

Wer in den vergangenen Tagen und Wochen verdächtige Personen und Fahrzeuge an den beiden Bahnstrecken gesehen hat, der soll sich über die kostenlose Servicenummer 0800/6888000 an die Bundespolizei wenden.

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