Mettlach auf dem Weg zum Outlet-Standort

Mettlach · Der erste Schritt hin zu einem Outlet-Ort ist getan. Der Gemeinderat Mettlach hat die Umgestaltung der Alten Abtei einstimmig beschlossen. Mit dem Land wollen Gemeinde und Villeroy & Boch ihre Visionen weiter verfolgen.

 Ein neues Erscheinungsbild für Mettlach: So sieht die Vision von Villeroy & Boch und der Gemeindeverwaltung aus. Foto: Villeroy & Boch

Ein neues Erscheinungsbild für Mettlach: So sieht die Vision von Villeroy & Boch und der Gemeindeverwaltung aus. Foto: Villeroy & Boch

Mettlach. Eine Verwandlung zum Outlet-Ort, ein Zentrum für Handwerker und Kreative, eines für Dienstleister, viele Parkplätze, und, und und: Noch ist es eine Vision, wie Mettlach in ein paar Jahren aussehen könnte. Ihre Idee haben die Verantwortlichen von Villeroy & Boch ( V&B) und die Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung mittlerweile zu Papier gebracht - für das Terrain zwischen dem Saarufer und der Bahnlinie von Saarbrücken nach Trier.
Kilometerlange Ladenzeile



Für den ersten Schritt, die notwendigen Arbeiten in der Alten Abtei, hat der Gemeinderat in seiner Sondersitzung einstimmig den Weg frei gemacht. 20 Millionen Euro will das Unternehmen nach Aussage von Finanzvorstand Jörg Wahlers dafür in die Hand nehmen.
So sollen in der Alten Abtei sämtliche Büros der Verwaltungsangestellten konzentriert werden, nannte Architekt Justus Thiede ein Ziel. Ein weiteres: ein Werksverkauf in einer Größenordnung auf rund 3000 Quadratmetern Fläche. Man brauche diesen Platz, da unter der Marke V&B auch Kleinmöbel und Accessoires angeboten werden, stellte Peter Dellwing, Direktor für den Immobilienbereich, in Aussicht.
Und: Durch die Planungen soll den Geschäften im Ort keinesfalls ein Nachteil entstehen. Im Gegenteil: Die Vision sei eine rund ein Kilometer lange Geschäftsmeile - ein Outlet-Dorf.
"Durch die Bildung eines Kompetenzzentrums im Bereich Tischkultur in Merzig standen die Hallen der ehemaligen Fayencerie in Mettlach leer. Die Produktion wurde 2011 komplett verlagert. Die ungenutzten Hallen wurden seit vergangenem Jahr Schritt für Schritt abgebaut. Dadurch sind zwischen den drei Schenkelgebäuden der Abtei, in deren oberen Etagen die Sanitär- und Wellnessausstellung sowie die Keravision mit angeschlossenem Keramikmuseum untergebracht sind, freie Innenflächen entstanden", erläuterte Justus Thiede.
Dicht an dicht drängten sich Zuhörer in der Abtei Brauerei, als Architekt Justus Thiede und Mitglieder des V&B-Vorstandes ihre Vorstellungen erstmals in der Öffentlichkeit bekanntmachten. Das Traditionsunternehmen wolle in Mettlach bleiben, gab Nicolas Luc Villeroy, Vorstand Tischkultur, die Marschrichtung vor. Daher gelte es, Alte Abtei und Umfeld fit für die Zukunft zu machen.
Geplant ist nach Worten von Architekt Thiede auch der Bau einer Eventhalle für Mitarbeiter und Konzerte. "Discos sollen da keine stattfinden."
"Diesen Schatz heben wir nicht nur für den Ort, sondern für den Kreis, das gesamte Saarland und die gesamte Region", nannte Mettlachs Bürgermeister Carsten Wiemann das neue Gesicht, das das Weltunternehmen und die Verantwortlichen aus dem Rathaus dem Ort geben wollen. "In enger Verbindung mit der Landesregierung", wie der Verwaltungschef betont.
Ob CDUFraktionschef Bernhard Schneider, Markus Rausch, sein Kollege von der SPD, Reinhard Halberstadt von der FDP oder Heiner Thul, Ortsvorsteher und Mitglied des Gemeinderates: Sie zeigten sich begeistert von der Vision.
Bürgermeister Wiemann verriet auf Anfrage aus dem Publikum: Für die Vorarbeiten wird die Gemeinde erst einmal 150 000 Euro investieren. Das Land gibt einen Zweidrittel-Zuschuss: 100 000 Euro. mst

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