Militärfahrzeuge bei Feier unerwünscht

Beamte der Polizei Hermeskeil haben am Wochenende mehrmals an der Damfloser Grillhütte vorbeigeschaut. Mitglieder eines Militärfahrzeugvereins hatten sich dort, wie schon vor vier Jahren, bei einer als privat angemeldeten Feier getroffen.

Damflos. (urs) Der Anrufer ist verärgert. Bisher habe es zwar keine ernsthaften Probleme gegeben, betont Stefan Loll. Vor allem seien er und einige weitere Mitglieder eines Militärfahrzeugvereins bei ihrer als privat angemeldeten Feier am Wochenende nicht des Platzes verwiesen worden. Doch die Stimmung an der Damfloser Grillhütte sei schon getrübt worden. Die Polizei schaut mehrfach vorbei

Binnen weniger Stunden hätten mehrfach Hermeskeiler Polizisten bei den zehn Personen - darunter zwei aus dem Ort sowie einige Saarländer - vorbeigeschaut. Die Beamten seien freundlich gewesen, hätten sich aber die Kennzeichen der fünf Fahrzeuge notiert und das eine oder andere beanstandet. So etwa, dass mit einem Fahrzeug mit roter Nummer nicht einfach so herumgefahren werden dürfe. Laut Loll ist das den Vereinsmitgliedern, die ihre Begeisterung für die Herrichtung alter Militärfahrzeuge verbindet, allerdings klar. Das beanstandete Veteranenfahrzeug habe er nach einem Ersatzteiltausch nur testen wollen. Den Düsseldorfer ärgert aber vor allem, dass der Verein mit der rechten Szene in Verbindung gebracht werden könnte: "Wir haben hier keine Fahnen, hören keine Musik und haben auch keine Waffen dabei", erklärt er im TV-Gespräch. Allerdings würden sie in ihren Uniformen schon etwas "rustikal" aussehen, räumt er ein.Vor vier Jahren hatten Mitglieder des Vereins schon einmal für Wirbel gesorgt (der TV berichtete). Dem Treffen von um die 30 Personen hatte damals ein Großaufgebot bewaffneter Polizisten ein Ende bereitet. Loll hat den Einsatz in schlechter Erinnerung: "Als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen."Der Verein antwortete darauf mit mehreren Dienstaufsichtsbeschwerden sowie einer Strafanzeige. Die aktuelle Reaktion erscheint Loll daher "wie eine Retour kutsche". Schließlich sei die Hütte für das Wochenende regulär von der Gemeinde gemietet. Beigeordneter Udo Herz sieht das jedoch etwas anders. "Wir haben die Waldhütte unter ganz anderen Voraussetzungen vermietet", verweist er auf die vorherige Zusage, die Feier sei anders als vor vier Jahren rein privater Natur. Als er am Freitagabend dort vorbeigeschaut habe, sei das für ihn so nicht erkennbar gewesen. Gemeindechef Franz-Joachim Wellenberg ist verärgert. "Wir haben nichts gegen ein Hobby", betont er. Doch Militärfahrzeuge hätten an der Grillhütte nichts zu suchen. Mieter der Hütte müssten sich an die Regeln halten. Mieter sollen sich an die Regeln halten

Zumal die Gemeinde die Anweisung habe, Veranstaltungen anzumelden. Daher könne er es nicht dulden, wenn einfach über den Kopf der Gemeinde hinweg gehandelt werde. Wellenberg begrüßt deshalb die Präsenz der Polizei, die die Feier habe im Auge behalten wollen. Die Trierer Leitstelle bestätigt die regelmäßigen Kontrollen. Es sei aber alles ruhig geblieben, spricht der Polizeiführer vom Dienst von sechs Personen, die mit ihren Familien in der Grillhütte feierten. Die Leute seien weder mit ihren Fahrzeugen im Wald herumgefahren, noch habe es Berührungspunkte mit der Bevölkerung gegeben.

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