Millionen für die Modernisierung

HERMESKEIL. Das schönste Geburtstagsgeschenk für das Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus, das 2005 sein 125-jähriges Bestehen feiert, kommt aus Mainz: Das Land wird 90 Prozent der Kosten für den 6,5 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau der Klinik übernehmen. Startschuss für die Bauarbeiten soll noch im Sommer sein.

Grünes Licht für ein Großprojekt, das in naher Zukunft im Hochwald seinesgleichen suchen wird: Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium hat jetzt die Genehmigung für den Bau eines neuen, zweigeschossigen Funktionstrakts im Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus erteilt. Mehr noch: "Wir haben außerdem einen Bewilligungsbescheid über eine 90-prozentige Förderung erhalten", freut sich Wolfgang Walter, der kaufmännische Direktor des Krankenhauses, das die restlichen zehn Prozent der Kosten finanzieren wird. Damit ist der Weg frei für das größte Bauprojekt in der Hermeskeiler Klinik in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten.Geplante Bauzeit: Drei Jahre

Für rund 6,5 Millionen Euro wird nach dem geplanten ersten Spatenstich im Sommer bis zum Jahr 2008 (Walter: "Wir rechnen mit einer Bauzeit von 36 Monaten") ein 900 Quadratmeter großer Anbau entstehen, der für Patienten und Mitarbeiter viele Vorteile bringen soll. In dem "Entlastungsbau" werden unter anderem moderne Untersuchungsräume für die Bereiche Kardiologie (Herzkrankheiten) und Gastroenterologie (Magen-Darm-Krankheiten) eingerichtet. Zudem werden dort Besprechungsräume, das Archiv und ein ganz wichtiger Großraum untergebracht: "Auch unsere Cafeteria wird hier ihr neues Domizil finden", erläutert Walter. Eine Erweiterung und Modernisierung, die Sinn macht. Denn die Krankenhaus-Cafeteria wird nicht nur von Patienten und Mitarbeitern stark frequentiert - seitdem der "Hela-Markt" aus der Innenstadt abgezogen ist, kommen auch viele Einheimische regelmäßig in ihrer Mittagspause zum Essen dorthin. Der eigentliche Zweck des Bauvorhabens ist jedoch ein anderer: "Wir wollen einen optimalen Ablauf für den Patienten schaffen", betont Pflegedirektor Peter Joecken. Und deshalb wird es nicht nur einen neuen Erweiterungsbau, sondern auch größere Umwandlungen im bestehenden Klinikgebäude geben. Konkret: "Dort, wo jetzt die Cafeteria untergebracht ist, wird später die zentrale Erstaufnahme sein", informiert Walter. Zudem soll die chirurgische Ambulanz erweitert werden.Notfall-Diagnostik auf einer Etage zusammengefasst

Warum dies für die Patienten so wichtig ist, erläutert Joecken: "Wir werden nach dem Umbau die komplette Notfall-Diagnostik mit Erstaufnahme, Schockraum, Operationssälen, Intensivstation, chirurgische Ambulanz und funktions-diagnostischen Untersuchungsräumen auf einer Ebene angesiedelt haben." Im St. Josef-Krankenhaus werden also die Wege kürzer, "müssen die Patienten nicht mehr über Treppen und Aufzüge durch das ganze Haus geschleust werden", wie es Joecken formuliert. Aber das ist immer noch nicht alles: Das Hermeskeiler Krankenhaus bekommt auch einen dritten Operationssaal. "Den haben wir zwar schon seit zehn Jahren, er liegt bisher aber noch brach", erklärt Walter. Wegen der steigenden Zahl an Operationen und nicht zuletzt wegen der Einrichtung einer zweiten Chefarzt-Position in der Chirurgischen Abteilung sei der Ausbau-Bedarf jetzt aber gegeben. Und wie wird sich die große Erweiterung auf den Krankenhaus-Alltag auswirken? Dass zuweilen mit Baulärm gerechnet werden muss, sei selbstverständlich nicht auszuschließen. "Der Betrieb und die Abläufe des Krankenhauses werden durch den Umbau aber in keinem Bereich beeinträchtigt", versichert Joecken. Und auf den vielleicht wichtigsten Aspekt bei dem Millionen-Projekt verweist schließlich der kaufmännische Direktor: "Wir sehen die Förderung als klares Bekenntnis des Landes, dass der Krankenhaus-Standort Hermeskeil dauerhaft erhalten bleibt."

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