Millionenprojekt abgeschlossen

Nach etwas über einem Jahr Bauzeit war es nun so weit. Die Gruppenkläranlage für die Ortschaften Lampaden, Paschel und Schömerich wurde offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

 Endlich fertig: Die Gruppenkläranlage steht nun offiziell zur Verfügung der Bürger. TV- Foto: Archiv/Hans Muth

Endlich fertig: Die Gruppenkläranlage steht nun offiziell zur Verfügung der Bürger. TV- Foto: Archiv/Hans Muth

Lampaden/Paschel/Schömerich. Rund 150 Gäste hatten sich zur Einsegnung durch Pastor Thomas Linnartz und Pastorin Elke Füllmann-Ostertag eingefunden. "Vor 43 Jahren erhielten die Ortsgemeinden Paschel, Schömerich und Lampaden eine naturnahe Teichkläranlage, die damals als Vorzeigeprojekt galt", sagte Bürgermeister Werner Angsten. Anlässlich der offiziellen Übergabe und der Einsegnung der neuen Anlage ließ er die Geschichte der Abwasserbeseitigung in den Ortschaften Revue passieren. "Aber - wie in anderen Bereichen - hat sich auch in den Reinigungsverfahren der Abwässer in den vergangenen Jahren vieles verbessert und zu einer Anhebung der Standards geführt." Laut Angsten hat das den Bau der neuen Kläranlage nicht nur erforderlich gemacht. Vielmehr hat die obere Wasserbehörde gefordert, die Kläranlagen "an die Regeln der Technik anzupassen. Dazu musste ein Planungsbüro beauftragt. "Das warbis Ende 1990 nachzuweisen", informierte Angsten die Gäste. Dieser Auflage ist der Verbandsgemeinderat laut Angsten erst 15 Jahre später nachgekommen. Diese zeitliche Verzögerung sei deshalb zustande gekommen, weil die Prioritäten nach dem Abwasserbeseitigungskonzept der Verbandsgemeinde Kell am See anders gesetzt waren. So sind zuerst für die Ortslagen die Errichtung einer Kläranlage vorangetrieben worden, wo keine Anlagen existierten oder Altanlagen vorhanden waren, die lediglich die Funktion eines Absetzbeckens hatten. Als die obere Wasserbehörde 2005 den Erlaubnisbescheid für die Teichkläranlage letztmalig bis zum 31. Dezember 2007 verlängert hatte, ging das Spoo & Partner die Planung der Kläranlage forciert an. "Am 19. Oktober 2005 wurde sie dem Werksausschuss vorgestellt", sagte Angsten. Aufgrund der höheren gesetzlichen Anforderungen war eine umfangreiche Sanierung der alten Teichanlage nicht mehr möglich. Deshalb lief die Planung auf den Neubau einer Anlage hinaus. Nachdem eine neue Kläranlage rechtlich in trockenen Tüchern war, erfolgte eine öffentliche Ausschreibung, die verschiedene Alternativen zuließ. Als wirtschaftlichste Lösung kam eine technische Kompaktanlage infrage. "Es ist eine moderne Kläranlage, die sich in die ländliche Struktur einpasst", stellte Baudirektor Winfried Wagner fest. Er erläuterte den Anwesenden ausführlich die Funktion. Außer den Planern, Vertretern der ausführenden Firmen, der Behörde und der Politik, waren die Ortsbürgermeister der drei Gemeinden und der Kreisbeigeordnete Dieter Schmitt anwesend. Extra Finanzierung und Kapazität: Die Kläranlage ist ausgerichtet für 880 Einwohnergleichwerte. Dabei handelt es sich um den durchschnittlichen Wasserverbrauch kombiniert mit der durchschnittlichen Wasserverschmutzung pro Einwohner. Die Investitionskosten belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Regenentlastung von 366 000 Euro sowie die Kosten für die Erneuerung einer Teilstrecke des Verbindungssammlers für rund 148 000 Euro. Zusätzlich wurden in den Ortslagen Lampaden und Paschel umfangreiche Investitionen an den Flächenkanälen im Zuge des Kreisstraßenausbaus vorgenommen. Insgesamt investierte die VG Kell am See einen Betrag in Höhe von 3,92 Millionen Euro. Die Gesamtfinanzierung erfolgte mittels eines zinslosen Darlehens in Höhe von 1,944 Millionen Euro und Fremdkapital von 1,126 Millionen Euro. 22 000 Euro wurden mit der Abwasserabgabe verrechnet.

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