Mini-Fußball statt Märchen-Figuren

Bevor aus dem Modell Wirklichkeit wird, müssen zwar noch viele Fragen geklärt werden. Doch die Idee steht: Der neue Besitzer Felix Cloos aus Luxemburg will auf dem früheren Märchenwald-Gelände in Kell am See eine "Mini-Soccer-Anlage" bauen. Mit einem "normalen" Fußballplatz würde sich dieses Sportfeld aber nicht vergleichen lassen.

 Das Modell ist schon gemacht: VG-Chef Werner Angsten, der Zweite Beigeordnete Hans Bergner, CDU-Sprecherin Bärbel Backes, Ratsmitglied Johannes Reitz und Ortsbürgermeister Markus Lehnen (von links) zeigen, wie die Mini-Soccer-Anlage, die in Kell am See entstehen soll, später aussehen könnte. TV-Foto: Axel Munsteiner

Das Modell ist schon gemacht: VG-Chef Werner Angsten, der Zweite Beigeordnete Hans Bergner, CDU-Sprecherin Bärbel Backes, Ratsmitglied Johannes Reitz und Ortsbürgermeister Markus Lehnen (von links) zeigen, wie die Mini-Soccer-Anlage, die in Kell am See entstehen soll, später aussehen könnte. TV-Foto: Axel Munsteiner

Kell am See. (ax) Es liegt in der Natur der Sache, dass sich so manches Pilot-Projekt nur schwer beschreiben lässt. Das gilt auch für die "Mini-Soccer-Anlage", die möglicherweise in Kell am See auf dem früheren Gelände des "Märchenwalds" entstehen wird. Dessen neuer Besitzer heißt seit Anfang Dezember Felix "Boy" Cloos (der TV berichtete). Was der über 80-jährige Ex-Unternehmer aus Esch-sur-Alzette damit vorhat, wurde von Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU) bislang nur vage als "Sport- und Freizeitanlage" bezeichnet. Jetzt aber haben der Gemeindechef und seine CDU-Fraktion, die seit Längerem mit Cloos im Gespräch sind, die konkrete Projektidee des Luxemburgers vorgestellt.

Parcours mit bis zu 15 Stationen



Am einfachsten lässt sich das, was in Kell geplant ist, als Minigolf-Anlage für Fußballer bezeichnen. Sprich: Es geht darum, einen Geschicklichkeitsparcours mit zwölf bis 15 Stationen zu durchlaufen und verschiedene Aufgaben zu bewältigen - etwa auf eine Torwand zu schießen oder Kegel zu umdribbeln. "Wir haben extra in Mainz nachgefragt. Landesweit ist ein vergleichbares Projekt nicht bekannt", sagt Lehnen. Klar ist nämlich: Eine Umsetzung dieser Gedankenspiele ist nur möglich, wenn die Keller dafür einen Zuschuss bekommen.

Auf circa 350 000 Euro werden die Kosten geschätzt. Laut Lehnen will Cloos die Anlage in Kell am See selbst sponsern und bauen. "Sein Hintergedanke ist, diese Pilotanlage später auch in anderen Orten zu verkaufen", so der Ortsbürgermeister. Wenn das Keller Mini-Soccer-Feld fertig ist, soll es aber in das Eigentum der Gemeinde übergehen. Der Kommune würde sich dann also die Frage stellen, ob sie sich den Betrieb der Anlage in Eigenregie dauerhaft leisten kann oder ob sie sie verpachten soll. Diese und viele andere Details müssten in den nächsten Wochen und Monaten noch geklärt werden, bevor eine definitive Entscheidung fällt. Das war die einhellige Meinung in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Gleichwohl steht für Lehnen und CDU-Fraktionssprecherin Bärbel Backes fest: "Wir haben die Chance, etwas nach Kell zu bekommen, was es sonst nirgendwo gibt." Das Mini-Soccer-Feld würde direkter Nachbar des Hochseilgartens sein und damit dem unweit des Feriendorfs gelegenen Bereich "Arenswiese" zu einer "enormen Wertsteigerung" verhelfen. Sie gehen davon aus, dass die Anlage von verschiedenen Altersgruppen genutzt und die touristische Attraktivität des Orts weiter gesteigert werden kann.

Auch Bürgermeister Werner Angsten spricht von einem "Projekt mit Zukunft". Für die SPD-Ratsfraktion ist zwar noch viel Diskussionsbedarf vorhanden.

"Grundsätzlich begrüßen wir aber Initiativen zur Einrichtung von Freizeitanlagen. Alles andere, als das, was jetzt da ist, halten wir für besser", sagt Horst Zimmert. Fakt ist jedenfalls: Für den inzwischen völlig heruntergekommenen "Märchenwald", der lang, lang ist's her ein bekanntes Ausflugsziel war, gibt es keine Zukunft mehr. "Das Gelände wird eingeebnet, und die Hütten kommen alle weg", kündigt Lehnen an.

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