Minister Bauckhage nimmt sich Zeit

TRIER/MAINZ. (red) Eine große Delegation machte sich auf, um in der Landeshauptstadt Unterschriften zu übergeben und die Bedeutung des landwirtschaftlichen und weinbaulichen Zentrums Trier heraus zu heben.

Einen Erfolg dürfen sich die Vertreter des Bauern- und Winzerstandes aus dem Kreis Trier-Saarburg auf die Fahnen schreiben. Die Öffentlichkeitsarbeit der vergangenen Tage hat dazu geführt, dass Landwirtschafts- und Weinbau-Minister Hans-Artur Bauckhage doch die Unterschriften entgegennahm, die gesammelt wurden. Ursprünglich hatten Minister und Staatssekretäre aus Termingründen ihre Teilnahme abgesagt. Günter Herres, Vorsitzender des Kreisbauern- und Winzerverbandes, überreichte Bauckhage 1300 Unterschriften von Bauern und Winzern aus dem Kreis Trier-Saarburg, aber auch aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich. Die Unterzeichner fordern den Erhalt der staatlichen Beratung in Trier. Zerschlage man Trier, werde man in Bernkastel-Kues nicht mehr das Gleiche aufbauen. Dann, so Herres, sei die ganze Moselregion Verlierer der Agrarverwaltungsreform. Minister Bauckhage sagte zu, dass die Standesvertretung weiter in die Diskussion eingebunden wird und ihre Bedenken berücksichtigt werden. Mit den Fachbeamten tauschten der geschäftsführende Vorstand des Bauern- und Winzerverbandes Trier-Saarburg, die Landfrauenvorsitzenden Gertrud Hoffranzen und Maria Willems sowie Kreisgärtnermeister Matthias Melchisedech in einem Gespräch die Sachargumente für den Standort Trier und über die Agrarverwaltungsreform aus. Für den Ehren-Kreisvorsitzenden Günther Schartz gibt es keinen Grund, weder finanzieller noch inhaltlicher Art, vom Standort Trier weg zu gehen. Die Vertreter des Ministeriums erklärten, es gebe noch keine endgültige Standort-Entscheidung, lediglich gewisse Präferenzen. Sie versicherten, dass die Standort-Argumente in vollem Umfang berücksichtigt werden, aber auch die Kostenseite Berücksichtigung finden muss. Kreisgärtnermeister Matthias Melchisedech forderte den Erhalt des Trierer Schulstandortes für die Gärtner, eventuell in Verbindung mit der Berufsschule für Winzer und Küfer und dem Fachschulunterricht in diesem Bereich. Die Vertreter des Ministeriums sagten zu, dass für die Gärtner eine Lösung am Standort Trier gefunden werde. Alle Argumente sprächen für den Standort Trier, an dem ein "grünes Zentrum" vorhanden sei, hielt Herres fest. Eine Verlagerung des Kulturamtes und der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt nach Bernkastel-Kues stelle für die gesamte Moselregion eine Verschlechterung dar. Auch der Landesrechnungshof habe sich für eine Bündelung am Standort Trier ausgesprochen. Bauern und Winzer, Landfrauen und Gartenbauvertreter verließen das Ministerium mit dem Gefühl, dass die Region Trier intensiver ihre Interessen in Mainz vertreten müsse. Es dürfe nicht bei Resolutionen bleiben, die in Schubladen verschwänden.

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