Ministerin kritisiert Vereinsumfrage

Mainz/Hermeskeil · Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken hat die vom Verein "Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark" in Auftrag gegebene Meinungsumfrage kritisiert.

Mainz/Hermeskeil. "Das Ja zur Natur ist eine positive Aussage, die dem Wunsch der rheinland-pfälzischen Bevölkerung nach dem Schutz unserer Naturschätze entspricht. Dieser Wunsch darf nicht von einzelnen Interessengruppen instrumentalisiert werden." Das stellte Ulrike Höfken gegenüber dem TV fest. Die Fragestellung des Vereins sei irreführend, weil sie den Leuten vormache, ein Nationalpark im Hochwald wäre mit zunehmenden Holzimporten und dem Verzicht auf heimisches Holz verbunden. "Dabei macht die aus dem geplanten Nationalparkgebiet bezogene Holzmenge nur ein bis zwei Prozent der in den regionalen Sägewerken verarbeiteten Menge aus", betonte Hoefken. Einen nennenswerten Teil ihres Fichtenholzes importiere die Holzindustrie im Hunsrück schon jetzt aus anderen Bundesländern und dem Ausland.
Der Verein "Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark", dessen Vorsitzender der Tallinger Landwirt Christoph Manz ist, hatte beim Institut Forsa eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben. Dabei wurden 1002 Menschen in Rheinland-Pfalz telefonisch befragt. 69 Prozent von ihnen sprachen sich gegen Holzimporte als Konsequenz eines möglichen Nationalparks aus. Knapp 80 Prozent der Befragten waren laut Umfrage der Meinung, dass man den Naturpark Saar-Hunsrück weiter fördern sollte, anstatt einen Nationalpark mit Nutzungsverboten einzurichten. Höfken wird am heutigen Donnerstag gemeinsam mit ihrer saarländischen Kollegin Anke Rehlinger ein vom Naturpark und von den Kommunen erstelltes kommunales Eckpunktepapier zur Ausweisung des Nationalparks entgegenehmen. Höfken kündigte an, dass sie am kommenden Montag in einer Pressekonferenz den weiteren Fahrplan für den ersten Nationalpark in Rheinland-Pfalz vorstellen werde. red

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