Mit Bäumen wächst die Hoffnung

MANNEBACH. Die Neuordnung der Forstreviere ist Anfang Oktober auch im Bereich des Forstamts Saarburg in Kraft getreten. Seither gehört der Mannebacher Gemeindewald zum Forstrevier Palzem. Eine kürzlich durchgeführte Inventur bildet die Basis für die Bewirtschaftung von Mannebachs "grüner Lunge" in den kommenden zehn Jahren.

Für Peter Strupp ist seit dem 1. Oktober vieles nicht mehr so wie es war - auch deshalb, weil sich der Arbeitsbereich des 42-Jährigen um fast ein Drittel von ursprünglich 1055 auf 1466 Hektar vergrößert hat. Grund für diese und andere Veränderung im Alltag des Försters, der seit 1990 für das Forstrevier Palzem zuständig ist, ist die Umstrukturierung der Reviere im Bereich des Forstamts Saarburg. Von einstmals 14 Revieren wurden fünf aufgelöst: Saarburg, Serrig, Trassem, Wiltingen und Waldweiler. Der Gemeindewald von Mannebach, der bislang dem Saarburger Stadtwald angegliedert war, gehört seither zum Forstrevier Palzem.Neuabgrenzung soll sich in den Bilanzen spiegeln

Von der Neuabgrenzung versprechen sich sowohl die Forstleute als auch die Gemeinden niedrigere Beförsterungskosten und damit bessere Bilanzen. Nach Auskunft von Helmut Lieser, Leiter des Forstamts Saarburg, liegen die Ausgaben in Mannebach künftig rund 700 Euro unter dem bisherigen Niveau. Dazu beitragen sollen neben Einsparungen beim Personal - weniger Reviere heißt weniger Förster - auch organisatorische Änderungen bei der Bewirtschaftung. "Wir hoffen, die schwarze Null in Mannebach auf lange Sicht zu stabilisieren", betont Lieser. Um eine Basis für die mittelfristige Bewirtschaftung der Wälder zu schaffen, führen die Forstämter regelmäßig Inventuren durch. Gewöhnlich alle zehn Jahre streifen so genannte Forsteinrichter mit Stift und Papier durchs Unterholz. Das Ergebnis ihrer Ermittlungen ist das "Forsteinrichtungswerk", aus dem unter anderem die Größe der forstwirtschaftlichen Nutzfläche, der Baumvorrat und dessen Zustand hervorgehen. Eine Erhebung fand auch im Mannebacher Wald statt. Dessen Größe beläuft sich auf exakt 106,3 Hektar. Rund 90 Prozent davon werden derzeit als "Holzbodenfläche" genutzt. Der Anteil der Laubbäume liegt bei über 70 Prozent, fast die Hälfte davon sind Buchen, die "Hauptbaumart" in Mannebach. Der zahlenmäßig am stärksten vertretene Nadelbaum ist die Douglasie. Laut dem Forsteinrichtungswerk, mit dem sich die Mannebacher Ratsherren in ihrer jüngsten Sitzung befassten, ist im Gemeindewald in den kommenden Jahren mit einem jährlichen Holzeinschlag von rund 500 Festmetern zu rechnen. Verglichen mit dem voraussichtlichen Zuwachs, der knapp darüber liegt, ist die nachhaltige Bewirtschaftung damit gesichert.Stamm- und Industrieholz - der Rest landet im Ofen

Während ein Teil des Holzes als Stammholz auf den Markt kommt, findet ein anderer Teil als Industrieholz Verwendung. Der Rest landet im Ofen. "Die Brennholznachfrage ist derzeit enorm", berichtet Förster Peter Strupp. Der gesamte Holzbestand, der aufgrund minderer Qualität nicht als Stammholz zu verwenden sei, könne deshalb als Heizmaterial vermarktet werden. Die Preise liegen derzeit bei 18 Euro pro Raummeter für das bereits gefällte, noch nicht zerteilte Holz. 28 Euro kostet der Raummeter in fast ofenfertigem Zustand. Während der Holzverkauf momentan und angesichts der Preisentwicklung bei den Energieträgern wohl auch künftig floriert, haben die Forstleute im Mannebacher Gemeindewald auch mit Problemen wie dem Borkenkäfer zu kämpfen. Nach wie vor sorgt der Schädling für hohe Einbußen bei der Holzqualität und damit für niedrigere Erträge beim Verkauf. Die erwarteten Einnahmen aus dem Holzgeschäft im Mannebacher Gemeindewald belaufen sich im kommenden Jahr auf 15 910 Euro. Nach Abzug der Bewirtschaftungskosten in Höhe von 15 285 Euro bleibt ein Rest von 625 Euro.

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