Mit dem Ball im früheren Märchenwald zaubern

Der Märchenwald in Kell am See - das war einmal. Bald sollen sich auf dem Gelände Ballzauberer tummeln. Für die Verwirklichung des großen Freizeitprojekts im Ort, den geplanten Bau einer 360 000 Euro teuren "Mini-Soccer-Anlage", hat der Gemeinderat jetzt den nächsten Schritt getan und sich dafür entschieden, den Förderantrag nach Mainz auf die Reise zu schicken.

 Die Ratsmitglieder Dittmar Lauer und Gabi Lugenbiel, der Beigeordnete Hans Bergner, CDU-Fraktionssprecherin Bärbel Backes und Ortsbürgermeister Markus Lehnen (von links) zeigen die Pläne für die Mini-Soccer-Anlage. TV-Foto: Axel Munsteiner

Die Ratsmitglieder Dittmar Lauer und Gabi Lugenbiel, der Beigeordnete Hans Bergner, CDU-Fraktionssprecherin Bärbel Backes und Ortsbürgermeister Markus Lehnen (von links) zeigen die Pläne für die Mini-Soccer-Anlage. TV-Foto: Axel Munsteiner

Kell am See. (ax) Der Plan steht, und auch die Kostenschätzung liegt inzwischen vor: Die Projekt-idee, die Felix Cloos als neuer Besitzer des früheren Märchenwald-Geländes in Kell am See umsetzen will, nimmt konkretere Formen an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Ortsbürgermeister Markus Lehnen die Vorstellungen des Luxemburger Geschäftsmanns - er ist übrigens der private Spender, der sich mit 27 000 Euro an der Finanzierung der Radwegbrücke beteiligt - näher erläutert und dafür den Entwurf des Trierer Architekturbüros Bielefeld-Gillich-Heckel mitgebracht. F

ür insgesamt 360 000 Euro soll in der "Arenswiese" eine "Mini-Soccer-Anlage" entstehen, die es in dieser Form sonst noch nirgends gibt (der TV berichtete). 165 000 Euro will Cloos dafür aus eigener Tasche finanzieren. Die Kommune soll Eigentümerin werden und tritt als "Hebamme" auf, weil nur sie Fördergeld aus Mainz beantragen kann. Dieser Zuschuss ist Voraussetzung für die Verwirklichung des Vorhabens. Der Ortsgemeinderat hat dieser Vorgehensweise bei fünf Enthaltungen von der SPD zugestimmt.

Doch was ist eine "Mini-Soccer-Anlage" überhaupt? Vereinfacht gesagt, könnte man es als Minigolf-Platz bezeichnen, bei dem aber kein Schläger zum Einsatz kommt, sondern mit dem Fußball ein Geschicklichkeitsparcours absolviert wird. Zwölf bis 15 hufeisenförmig angelegte Stationen sind geplant. Auf den circa zehn Meter langen Bahnen warten auf Ballzauberer Aufgaben wie Torwand- oder Kegel schießen, eine Mauer umdribbeln oder mit der Kugel in einen Basketballkorb zu treffen. Ein Spielplatz für Kleinkinder, Gastronomie und Toiletten, Parkplätze und eventuell auch Stellflächen für Wohnmobile sieht der Planentwurf vor.

Aufwertung der touristischen Infrastruktur



Für Lehnen und die CDU wäre die "Mini-Soccer-Anlage" nicht zuletzt wegen der direkten Nachbarschaft zum Feriendorf am Stausee und dem neuen Hochseilgarten "eine einmalige Attraktion, die unsere touristische Infrastruktur erheblich aufwertet". Die SPD-Fraktion wies zwar ausdrücklich darauf hin, dass sie grundsätzlich nichts gegen das Projekt einzuwenden hat. Es seien aber noch viele Fragen ungeklärt. Unter anderem gebe es noch keine Aussagen über die Folgekosten, wieviel Personal für dieses Vorhaben nötig ist und ob es sich auch betriebswirtschaftlich rechnen kann. Zudem sei noch völlig offen, ob die Gemeinde die Anlage später verpachtet oder ob sie sie in eigener Regie betreibt. Lehnen stellte klar, dass parallel zum Förderantrag beim Europäischen Tourismusinstitut (ETI) in Trier eine Marktforschungs-Analyse in Auftrag gegeben werden soll, um diese Fragen zu beantworten.

Wer später Betreiber wird, sei ein Punkt, bei dem die Kommune noch vor der "Entscheidungsfindung" stehe. Vordringlich wichtig war aus seiner Sicht aber, "dass wir jetzt erst mal den nächsten Schritt gehen und einen Förderantrag stellen".

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