Mit dem Feuerwehrboot über die Moselwellen bei Konz

Konz · "Bitte Rettungswesten anlegen, das muss sein", fordert Alexander Jacobs auf. Gemeinsam mit Daniel Petry am Steuer geht es mit dem Feuerwehrboot mit Passagieren vom Hafen des Wassersportclubs Konz hinaus auf die Mosel.

 Die Bootsfahrten beim Hafenfest sind beliebt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Bootsfahrten beim Hafenfest sind beliebt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Für die Besucher des Hafenfestes ist das der Höhepunkt des Tages.
"Das Wasser sieht so ruhig und friedlich aus, aber hier herrschen Strömungen, die jeden nach unten ziehen, egal wie gut er schwimmen kann", erklärt der Feuerwehrmann. Deshalb müssen die Retter bei zwei bis drei Einsätzen im Jahr auch auf die Mosel und Saar ausrücken.

Der 90 PS Außenborder gibt ein tiefes Grummeln von sich. Das Boot hebt sich aus dem Wasser und zieht eine große Welle hinter sich her, die von Jetski-Fahrern mit großen Sprüngen überwunden werden. "Die sind noch flotter unterwegs", sagt der Mann am Steuer, Daniel Petry.

Passagier Heinrich Schäfer aus Trier findet: "Das macht super Spaß. Vom Boot aus hat man eine ganz neue Perspektive." Peter Hurth aus Tawern ist Stammgast beim Hafenfest, das jetzt in 57. Auflage stattfand. Für ihn ist Bootfahren nichts Neues: "Ich war bei der Marine."

Über rund 1000 Gäste freute sich der Vorsitzende des Wassersportclubs, Jörg Haferkamp. Seine 200 Mitglieder haben 40 Boote. "Wir wollen uns hier präsentieren und zeigen, dass wir keinen elitären Sport treiben", sagt der Vorsitzende des 1960 gegründeten Clubs. Tatsache sei, dass viele ältere Bootsbesitzer ihren Sport aufgeben und die Schiffe dann sehr preisgünstig zu haben sind: "Dieses Hobby kostet nicht mehr als Cabrio fahren."

Auch die Liegeplätze im Hafen sind sehr günstig - kaum mehr als einen Euro pro Tag.

Der besondere Reiz in Konz ist, dass mit Mosel und Saar gleich zwei Flüsse an der Haustür vorbeifließen. "Wir sind mit dem Schiff auch schnell in Frankreich, Luxemburg und am Rhein bei Koblenz", freut sich Haferkamp. Boot fahren sei ein Sport, bei dem der Stress und der Alltag einfach draußen bleiben, beschreibt er sein Glücksgefühl.

Sportkreisvorsitzender Felix Jäger überbrachte frohe Kunde: "Der Zuschuss des Landes über 13 800 Euro ist bewilligt." Es ist ein Beitrag, um den Kran instand zu setzen und wieder die Elektrik des Hafens auf Vordermann zu bringen. Beides zusammen kostet 43 000 Euro. Der Kreis beteiligt sich mit 8600 Euro, Verbandsgemeinde und Stadt Konz zahlen jeweils 4300 Euro. Der Rest sind Eigenmittel.

Die Konzer Wassersportler sind auch sehr auf die Umwelt bedacht. "Wir haben das Gütezeichen Maritim des Deutschen Motoryachtverbandes und die Blaue Flagge der Deutschen Umweltstiftung für einen ökologisch einwandfreien Hafen bekommen", erklärt der Vorsitzende mit Stolz. Das bedeutet: Altöle umweltfreundlich entsorgen, hohe Sicherheitsstandards und Hygiene im und außerhalb des Wassers einhalten.
Weitere Informationen hält der Club im Internet unter www.wsc-konz.de bereit.

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