Mit dem Frühjahr kommt das Bauland

Noch immer existiert Merzkirchens Neubaugebiet "Auf den Schanzen" nur auf dem Papier. Zusätzliche (Lärm-)Gutachten verzögerten das Genehmigungsverfahren. Nun zeichnet sich ab, dass die Erschließung im Frühjahr 2010 anlaufen kann. Unterdessen wird immer fraglicher, ob die Gemeinde in dem Gebiet ein Nahwärmenetz aufbaut.

 Insgesamt 32 Grundstücke sollen in Merzkirchens Neubaugebiet „Auf den Schanzen“ baureif gemacht werden. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Insgesamt 32 Grundstücke sollen in Merzkirchens Neubaugebiet „Auf den Schanzen“ baureif gemacht werden. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Merzkirchen. Es ist das mit Abstand teuerste (Bau-)Vorhaben im laufenden Haushalt: Von insgesamt 1,2 Millionen Euro, die die Gemeinde in diesem Jahr in diverse Maßnahmen investieren wollte und will, sind knapp 950 000 Euro für das Neubaugebiet "Auf den Schanzen" vorgesehen. In die Summe eingerechnet sind die Planungs- und Erschließungsarbeiten, ebenso der Grunderwerb. Denn 24 der insgesamt 32 "Schanzen"-Grundstücke sollen auf Kosten der Gemeinde erschlossen und von ihr später vermarktet werden. Die übrigen acht Parzellen sollen zulasten der privaten Landeigentümer baureif gemacht werden.

Nach Abwicklung der sogenannten ersten Offenlage des Bebauungsplans (frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung) stimmte der Gemeinderat kürzlich für die vierwöchige zweite Offenlage und läutete damit die letzte Runde im Genehmigungsverfahren ein. "Ich denke, dass die Erschließung im Frühjahr anläuft", sagt Ortsbürgermeister Martin Lutz. Dabei sollten die Bagger auf dem anvisierten Gelände im Nordosten Merzkirchens längst rollen.

Lärmgutachten hat keine Auswirkungen auf Planungen



Der für die Jahresmitte angesetzte Baubeginn konnte allerdings nicht eingehalten werden, da im Zuge der ersten Bebauungsplan-Offenlage mehrere zusätzliche Gutachten eingeholt werden mussten. So hatte die Gewerbeaufsicht nach Auskunft von Orts-Chef Lutz eine gesonderte Untersuchung des Lärms gefordert, der von mehreren Windkraftanlagen und einem KFZ-Betrieb in der Nähe sowie von der Landesstraße 132 ausgeht. Auswirkungen auf die Planungen hatten die Untersuchungen laut Lutz aber nicht. So befinde sich zum KFZ-Betrieb hin eine ausreichend große Pufferzone.

Unterdessen wird es immer unwahrscheinlicher, dass im Gebiet "Auf den Schanzen" ein Nahwärmenetz aufgebaut wird - anders als zunächst angestrebt. "Im Gemeinderat findet sich wohl keine Mehrheit dafür", berichtet Martin Lutz. Hauptgrund für die ablehnende Haltung des Rats sei nach wie vor der Anschlusszwang für sämtliche Grundstücke im Baugebiet, den die Stadtwerke Trier (SWT) als potenzieller Netzbetreiber fordern. Hintergrund der Regelung ist die Wirtschaftlichkeit: Der Aufbau eines Nahwärmenetzes muss sich für die Stadtwerke rechnen. Dagegen will die Gemeinde den Bauherren die Wahl ihres Heizsystems selbst überlassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort