Mit der neuen Heimat auf Du und Du

Saarburg · Im Café Urban im Saarburger Mehrgenerationenhaus kann man sich locker unterhalten. Diesen Effekt will die Verbandsgemeinde regelmäßig nutzen, um Neubürger deutscher und ausländischer Herkunft zu beraten und um etwas mehr über ihre Probleme zu erfahren.

 Persönliche Beratung: Elvira Schütz, Eugenie Gauer van Lent, Erwin Brittnacher, Rudolf Klein, Oni Okeke und Abdul Mehdi Hamodi (von links) beim ersten Neubürgertreff im Mehrgenerationenhaus. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Persönliche Beratung: Elvira Schütz, Eugenie Gauer van Lent, Erwin Brittnacher, Rudolf Klein, Oni Okeke und Abdul Mehdi Hamodi (von links) beim ersten Neubürgertreff im Mehrgenerationenhaus. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. In vier Fremdsprachen sind ausländische Neubürger im Saarburger Mehrgenerationenhaus begrüßt worden. Rund 20 Menschen, die sich einen Ort in der Verbandsgemeinde als neue Heimat ausgesucht haben, kamen zu diesem ersten Treff, der in Serie gehen soll.
Verwaltungschef Leo Lauer lobt die Idee der Arbeitsgruppe Integration, den persönlichen Kontakt zu suchen, um beratend zu wirken und das gegenseitige Kennenlernen zu fördern: "Man muss auf Du und Du sein, um wirklich zu Hause sein zu können."
Nach Saarburg ziehen pro Jahr etwa 1000 Menschen. Abzüglich der Bürger, die ihrer Heimat den Rücken kehren, wächst die Verbandsgemeinde jährlich um bis zu 200 Einwohner. Ihnen soll beim Heimischwerden in der Verbandsgemeinde Saarburg geholfen werden.
"Gerade Menschen aus dem Ausland wissen oft nicht, welche Wege sie gehen müssen, damit die neue Adresse zur Heimat wird", beschreibt Thomas Zuche vom Arbeitskreis Integration das Problem. "Allein schon das Angebot des Mehrgenerationenhauses bringt viele Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen", ist dessen pädagogische Leiterin, Jutta Knospe, sicher.
Menschen aus mehr als 80 Nationen leben in der Verbandsgemeinde. "Das ist rund jeder 20. Bürger", rechnet der Bürgermeister vor. Einer von ihnen ist Abdul Mehdi Hamodi aus dem Irak. Der 70-Jährige kam im vergangenen September nach Saarburg. Seitdem paukt er eifrig die deutsche Sprache. Noch auf Englisch erklärt er: "Es ist eine gute Idee, dass sich neue Bürger hier treffen, denen es so geht wie mir, wenn man noch wenig Kontakte hat." Vor zwei Monaten kam Tetjana Spier aus der Ukraine nach Saarburg. Die 54-jährige Dolmetscherin und Lehrerin sucht dringend Arbeit in ihrem Beruf. Sie lobt die Herzlichkeit der Saarburger: "Alle sind so freundlich und wollen helfen. Mir ist viel Liebe entgegengebracht worden." Baufachmann Peter Kornexel ist gebürtiger Leipziger. Der 58-Jährige lebte bislang in Trier. "Ich werde jetzt Saarburger. Diese Herzlichkeit und Atmosphäre ist kein Vergleich zu Trier."
Die Verwaltung, Vereine und Institutionen werben für ihre Angebote. Darunter Karl-Heinz Jakob vom Musikverein Kirf. Er findet: "Die internationale Sprache der Musik ist die beste Integrationshilfe." Das praktiziere sein Musikverein seit vielen Jahren. doth
Die nächsten Neubürger- Treffs im Mehrgenerationenhaus, Im Staden 130, finden am 20. August und am 12. November, jeweils von 16 bis 18 Uhr statt.

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