Mit der Wollmilchsau in den Wald

GUSTERATH. (dis) Von Kindesbeinen an lernte Freia Willems-Theisen den Umgang mit Fotoapparaten und schulte ihr Auge für gute Aufnahmen. In Kürze präsentiert sie nun im Heimathaus ihre besten Arbeiten im Großformat.

Die Fotos vom See in Pluwig, dem Bildstock in Gusterath oder der Ruwer bei Ollmuth sind riesig. 70 mal 100 Zentimeter messen ihre Bilder, die mit einem Plotter auf Maler-Leinwand gedruckt und dann auf einen Holzrahmen aufgezogen sind. Neben den Landschaftsaufnahmen wird die Fotografin auch Kinderporträts ausstellen. "Rund um Gusterath" ist der treffende Name für die Ausstellung, die vom 4. bis 11. Dezember zu sehen ist. Am Wochenende sind die Öffnungszeiten von 11 bis 20 Uhr und an Werktagen von 17 bis 21 Uhr. Für Mittwoch, 7. Dezember, hat Willems-Theisen um 20 Uhr im kleinen Kino eine Sondervorstellung geplant.Am Anfang war die Agfa-Box

Ihre Vorliebe für Fotografie - später kam das Filmen hinzu - entdeckte sie bereits, als sie noch zur Grundschule ging. Die heute 43-Jährige bekam eine kleine Agfa-Box geschenkt, mit der sie ihre ersten schwarz-weißen Bilder "schoss". "Mit den heutigen großformatigen Fotos waren die ersten Aufnahmen natürlich nicht zu vergleichen", sagt sie. Mitte der 80er-Jahre durfte sie dann gelegentlich mit der Super-8-Kamera ihres Vaters ein paar Meter Film belichten. Diese Zeiten sind längst überholt. Kürzlich kaufte Willems-Theisen sich eine der besten Digital-Fotokameras, die derzeit auf dem Markt sind. Als "Eierlegende Wollmilchsau" bezeichnet die Künstlerin die Kamera, die so ziemlich alles könne, was man sich nur vorstellen kann. Wie viele Filme sie gedreht oder wie viele Fotos sie geschossen hat, weiß sie nicht. Kein Wunder, denn an Wochenenden kommen schon einmal bis zu 600 Fotos zusammen. Denn Willems-Theisens Können, das hat sich im Ort und darüber hinaus herum gesprochen. So ist sie bei fast allen Veranstaltungen der Ortsvereine, bei Konzerten und Festen mit Foto- und Filmkamera vertreten. Sie dokumentiert das Dorfleben in Gusterath für die Nachwelt. Dazu gehören auch Kommunion- oder Konfirmationsfeiern. "Nach Absprache mit Pfarrer Matthias Jens habe ich die Konfirmanden ein halbes Jahr lang während der Vorbereitung auf den großen Tag mit den Kameras begleitet", erzählt sie. Am Ende überreichte sie jedem Konfirmanden eine DVD mit Aufnahmen vom Unterricht, den gemeinsamen Freizeiten und dem Gottesdienst. Die Fotografin wird während der Ausstellung ihrer Fotos im eigens eingerichteten Kino im Heimathaus einige Filme ihres Schwiegervaters vorführen. "Die digitalisierten Super-8-Filme zeigen das Gusterather Dorfleben in den 70er-Jahren."

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