"Mit dieser Einrichtung machen Sie Menschen groß"

Hermeskeil · Im Rahmen seiner Visitationsreise durch das Dekanat Hermeskeil-Waldrach hat der neue Trierer Weihbischof Helmut Dieser in Hermeskeil die Tafel St. Martinus und die Integrierte Gesamtschule besucht.

 Weihbischof Dieser im Gespräch mit Bernd Mende, stellvertretender Vorsitzender der Hermeskeiler Tafel. Foto: PRIVAT

Weihbischof Dieser im Gespräch mit Bernd Mende, stellvertretender Vorsitzender der Hermeskeiler Tafel. Foto: PRIVAT

Hermeskeil. "Ich möchte Ihnen danken, dass Sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und hier etwas für andere Menschen tun", drückte Weihbischof Dieser den rund 40 Ehrenamtlichen seine Anerkennung aus. Bei seinem Besuch in den Räumen der Hermeskeiler Tafel traf er sich mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung, die von der katholischen Gemeinde "Rund um Hermeskeil", dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Trier-Saarburg sowie der evangelischen Kirche Züsch-Hermeskeil getragen wird.
Es sei wichtig, dass Kirche vor Ort für ärmere Menschen da sei. "Sie machen in dieser Einrichtung Menschen groß, weil in jedem dieser Menschen Jesus ist", sagte Weihbischof Dieser. Die Ehrenamtlichen stünden auch in einer schwierigen Situation, weil sie die Not zwar linderten, nicht aber deren Wurzel beseitigen könnten. Habe man anfangs rund 70 Kunden gehabt, gebe man mittlerweile Lebensmittel an knapp 500 Menschen aus. Elfert legte allerdings Wert darauf, dass es bei dem Angebot der Hermeskeiler Tafel nicht nur um materielle Dinge geht. "Hier bekommen Menschen neben Nahrungsmitteln auch Geborgenheit und Wärme."
Der Weihbischof besuchte anschließend die Integrierte Gesamtschule (IGS) Hermeskeil. Eine Schulstunde lang stand er der Klasse 7 b von Lehrerin Elke Engel Rede und Antwort. "Wie lange sind sie schon Bischof?", wollte eine Schülerin wissen. "Ich bin noch ganz grün hinter den Ohren", antwortete der Anfang Juni geweihte Weihbischof lachend und erklärte anschließend, was es mit seiner Kleidung auf sich habe. Die Schüler erfuhren auch sonst einiges: So habe der Weihbischof als Kind gar nicht Priester, sondern Lehrer werden wollen und sei dann über die kirchliche Jugendarbeit zu seiner Berufung gekommen. Außerdem erzählte der Weihbischof den Schülern, dass er gerne zur Schule gegangen sei und in der Schule Latein und Biologie gemocht habe.
Im Anschluss an den Unterricht traf sich der Weihbischof mit elf Lehrerinnen und Lehrern der IGS und machte sich ein Bild vom katholischen Religionsunterricht an der Schule. "Sie machen wichtige Arbeit", unterstrich der Weihbischof und forderte, auch spirituelle Angebote an der Schule zu machen. "Wir dürfen uns nicht zurückziehen, auch nicht von den Kindern, die keine kirchliche Sozialisation erfahren haben."
Noch bis Ende Oktober ist Dieser auf Visitationsreise durch das Dekanat Hermeskeil-Waldrach. Knapp 100 Termine wird er bis dahin wahrnehmen, mit den Priestern sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sprechen, kirchliche Einrichtungen besuchen und Jugendlichen die Firmung spenden.red

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