Mit Feuereifer bei der Arbeit

MANNEBACH. Die Idee zum Bau einer Grillhütte gibt es schon länger, doch erst vor kurzem konnte sie verwirklicht werden. Rund zehn Jahre hat es gedauert, dann aber ging es hoppla-hopp. In rund drei Tagen schafften 40 Jugendliche das, was im Ort kaum einer für möglich hielt.

Wer häufig am Sportplatz der Gemeinde Mannebach vorbei fährt, hat vielleicht schon festgestellt: Wo bis vor wenigen Wochen außer einem Spielfeld und einem kleinen Umkleidegebäude nur üppig sprießende Vegetation zu sehen war, lädt ein großzügiger Grillplatz zum Feiern ein.72 Stunden intensiv gearbeitet

Eine Feuerstelle aus Bruchsteinen, Holzsitzbänke, eine offene Hütte sowie etliche Hecken und Sträucher stehen auf einer kleinen Anhöhe. Angesichts der Ausstattung des Platzes könnte man denken, die Herrichtung habe Wochen gedauert. Tatsächlich waren es nur Stunden. Als die Jugendgruppe Mannebach beschloss, sich an der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zu beteiligen, standen drei Projekte zur Auswahl. Dazu gehörte neben einem Skaterpark und der Erweiterung des Jugendraumes die Errichtung einer Grillhütte. "Die Entscheidung fiel schließlich auf die Hütte", berichtet Miriam Fisch, Vorsitzende der Mannebacher Gruppe. "Eine Grillhütte hat im Vergleich zu Skaterpark und Jugendraum einen wesentlich höheren Nutzwert für die Allgemeinheit." Wussten die rund 40 Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und 21 Jahren, was sie sich da vorgenommen hatten? "Die Leute waren von Anfang an von der Sache überzeugt, obwohl ihnen klar war, dass eine Menge Arbeit auf sie zukommen würde", sagt Fisch. Am 7. Oktober, genau um 17.07 Uhr, war es so weit - der Startschuss zur 72-Stunden-Aktion, an der 1250 Aktionsgruppen in vier Bundesländern teilnahmen, war gefallen. "Als erstes machten wir uns Gedanken, womit wir anfangen sollten", berichtet Mirjam Fisch. Ein Teil der Jugendlichen habe sich nur wenig später auf den Weg gemacht, um Werkzeug zu besorgen, ein anderer sei für das Baumaterial zuständig gewesen. Da die Baustelle am Rande des Sportplatzes auf leicht abschüssigem Gelände liegt, musste als erstes mit Hilfe eines Baggers Erdreich aufgeschüttet werden. Die 40 Kinder und Jugendlichen, zu denen sich inzwischen auch ein Teil der Eltern gesellt hatte, sägten, zimmerten, pinselten und mauerten, was das Zeug hielt. In den folgenden Stunden kamen auch zahlreiche Bewohner aus dem Ort zum Sportplatz, um die fleißigen Arbeiter mit Speis und Trank zu versorgen. "Alle waren mit einem Feuereifer bei der Sache, wie ich ihn nicht für möglich gehalten hätte", berichtet Ortsbürgermeister Manfred Arnoldi. "Es war eine ganz besondere Atmosphäre." Manche hätten auch weit nach Einbruch der Dunkelheit noch keine Pause machen wollen. Am Freitag, kaum 24 Stunden nach Baubeginn, stand der Rohbau der Hütte. Wie besessen werkelte die Gruppe weiter. Aus einem eigens gefällten Baum stellten sie Sitzbänke her, bauten aus Bruchsteinen eine Feuerstelle im Außenbereich und pflanzten Hecken und Sträucher an. Zwei Tage später war das Werk vollendet, und Mannebach um eine Attraktion reicher.Ein großes Fest zum Abschluss der Arbeiten

Am Ende der arbeitsreichen 72 Stunden stand ein großes Fest, wozu alle Bewohner eingeladen wurden. Nicht nur sie waren begeistert. Bürgermeister Arnoldi betont: "Das, was die jungen Leute geleistet haben, ist einfach toll." Auch die tatkräftige Hilfe der Mannebacher habe einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen geleistet, ebenso, wie die insgesamt 33 Sponsoren und Unterstützer, die mit Geld- und Materialspenden das Projekt überhaupt erst möglich gemacht hätten. Nicht nur um eine Attraktion, auch um eine Erfahrung seien die Mannebacher dadurch reicher geworden, resümiert Arnoldi. "Unsere Dorfgemeinschaft ist noch intakt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort