Mit Freunden in den Alpen radeln

Aus der Freundschaft zwischen Wincheringen und dem Schweizer Ort Lottstetten geboren, steht jedes Jahr eine besondere Tour der Radsportfreunde "WinLo" an: Diesmal ging es durch die Schweizer Alpen.

 Die Radtouristikgruppe „WinLo“ erlebte harte Tage in den Schweizer Bergen. An drei Tagen wurden über 5000 Höhenmeter mit dem Rennrad bewältigt. Foto: privat

Die Radtouristikgruppe „WinLo“ erlebte harte Tage in den Schweizer Bergen. An drei Tagen wurden über 5000 Höhenmeter mit dem Rennrad bewältigt. Foto: privat

Wincheringen/Lottstetten. (red) Wieder waren sie unterwegs - die Radsportfreunde "WinLo", die ganz spezielle Radtouristikgruppe. Diese entstand aus der Freundschaft des Radsportclubs "Obermosel Wincheringen" und der Radsportgruppe Lottstetten, die seit 1987 besteht. Lottstetten liegt direkt an der Schweizer Grenze, zehn Kilometer nahe dem Rheinfall bei Schaffhausen.

Vor drei Jahren entstand die eigenständige Radsportgruppe "WinLo". Die Radsportler, die mittlerweile aus dem gesamten süddeutschen Raum, der Schweiz und Luxemburg kommen, treffen sich zweimal jährlich zu Etappenfahrten.

26 Radrennfahrer und fünf Begleitpersonen sind nach Innertkirchen ins Berner Oberland gereist. Vor dem Start wurde Lothar Birkels gedacht, der beim 20- Stunden Radmarathon in Fell tödlich verunglückte. Ebenso des Lottstetter Sportkameraden Gerd Seifert, der vor wenigen Wochen ebenfalls verstorben war.

Am ersten Tag stand bereits die Königsetappe über 120 Kilometer und 3500 Höhenmeter auf dem Programm. Vorbei am Steingletscher wurde der Sustenpass auf 2224 Meter Höhe erreicht. Nach einer 20-Kilometer-Abfahrt ging es über die stark befahrene Schöllenenschlucht hinauf nach Andermatt, der Metropole der Schweizer Alpen.

Mit dem Furkapass (2431) stand der höchste Punkt bevor. Nach einer rasanten Abfahrt, vorbei am Rhonegletscher, wurde der Ort Gletsch erreicht, bevor die letzten Serpentinen zum fjordartigen Grimselsee hinaufführten. Lohn für diese Plackerei war dann die 30 Kilometer-Abfahrt nach Innertkirchen. Die landschaftlich schönste Tour führte die Radler am zweiten Tag durch das Rosenlauital, mit Blick auf die Eigernordwand, über die "Grosse Scheidegg" nach Grindelwald.

Extreme Steigungen ließen teilweise nur Geschwindigkeiten bis zehn Kilometer pro Stunde zu. "Es war wunderschön und hammerhart", so Hermann Goergen aus Wincheringen. Über Interlaken führte die Tour bei hohen Temperaturen entlang dem Brienzer See zurück an den Ausgangspunkt. Alfons Steinmetz und Bruno Pfeiffer versorgten die Radfahrer die ganze Zeit von ihrem Begleitbus aus professionell.

Im Rahmen der Feierlichtkeiten zum Schweizer Nationalfeiertag fand in Innertkirchen ein Nachtumzug statt. Die deutschen Radsportler, ausgestattet mit roten T-Shirts mit weißem Schweizerkreuz, marschierten als "Eidgenossen" mit. Bürgermeister Walter Brog begrüßte sie dann persönlich - für die Sportler von der Obermosel ein einzigartiges Erlebnis.

Am dritten Tag musste die Alpenfahrt jedoch wegen eines typischen Wettereinbruchs in den Bergen abgebrochen werden. Stattdessen unternahmen die Radler einen Ausflug nach Interlaken, wo sie sich erholen konnten.

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