Mit Gummistiefeln und Matschhosen

KELL AM SEE. (hm) Die erste Waldexkursion unternahmen die Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens St. Michael Kell am See 1995. Nach nunmehr zehn Jahren ist der "Waldkindergarten" zu einer nicht mehr wegzudenkenden lehrreichen und abenteuerlichen Einrichtung geworden.

"Der Wald ist ein naturnaher Lebensraum und bietet vielfältige Möglichkeiten für verschiedene Wahrnehmungserfahrungen mit allen Sinnen." So interpretiert Schwester Anna Gertraud vom Orden der Oblatinnen in Kell am See das Abenteuer Waldkindergarten, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Erst seien die Eltern skeptisch an dieses Vorhaben herangegangen, sagt die Schwester. Angst vor Erkältungen, Ungeziefer und der ungewohnten Umgebung hätten erst wegdiskutiert werden müssen. Inzwischen ist dies kein Thema mehr. Im Gegenteil: Die Eltern stehen mittlerweile hinter diesem Projekt. Sie bringen ihre Kinder zum Parkplatz "Hochmoor Knüppeldamm", von dort wandern die Kleinen in Richtung Ruwerquelle bis zur Spalbachhütte am Rösterkopf. Dabei sind sie gut gerüstet mit Matschhosen und Gummistiefeln und marschieren bepackt mit Rucksäcken zum selbst gebauten Reisig-"Waldsofa" im Forstort "In der Spul". Dort haben die Kinder die Möglichkeit, vieles im wörtlichen Sinn zu begreifen und zu erleben. "Der Wald bietet den Kindern die Chance, die Natur direkt und unmittelbar zu erleben sowie einen neuen Spiel- und Lebensraum zu erforschen", so Schwester Anna Gertraud. "Hierbei werden Kreativität und Fantasie angeregt und sowohl die grob- als auch die feinmotorische Entwicklung unterstützt."Viel Freude an der Natur

Die Waldtage werden von den Kindern sehr gut angenommen, sie entdecken und forschen mit großem Eifer und haben viel Freude in der Natur. Eine besondere Vertiefung der Walderfahrung erleben die Vorschulkinder bei den Projektwochen im Frühjahr und Herbst. Dass dieses Unternehmen auch von Seiten der örtlichen Forstverwaltung tatkräftig unterstützt wird, freut die Schwester. "Die Förster Horst Glessner und Axel Weber lesen uns fast jeden Wunsch von den Lippen ab. Sie stellen uns ihre Waldhütte zur Verfügung und gehen mit uns gemeinsame Projekte an. Mit ihrer Hilfe haben wir 1996 etliche Bäume gepflanzt, Wildobstbäumen, Buchen, Ulmen und Kastanien. Schwester Anna Gertraud: "Auch wenn die Kinder, die heute hier im Wald sind, die Bäume nicht selbst gepflanzt haben, so ist das doch auch ihr Projekt, und darauf sind sie sehr stolz."

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