Schillingen. Viel Humor, eine große Familie und Musik scheinen das Rezept des Ehepaars Veronika (84) und Johann Götten (87) zu sein. An ihrem Jubeltag nehmen sie Glückwünsche von Ortsbürgermeister Markus Franzen, Bürgermeister Werner Angsten und der Kreisbeigeordneten Stephanie Nickels, auch im Auftrag des Ministerpräsidenten Kurt Beck, entgegen. Aber insbesondere ihre drei Kinder, acht Enkel und ein Urenkel feiern mit ihnen. Dabei ist auch einiges über das bewegte Leben der beiden zu erfahren.
Johann Götten war Forstwirt-meister und arbeitete im Saarland. "Zu der Zeit, als es noch kein Auto gab, war er die ganze Woche weg", sagte Ehefrau Veronika. "Er kam nur samstags heim. Später dann auch einen Tag in der Woche." Als Hobbyschreiner habe er Holzspielsachen wie Schaukelpferde gefertigt, sei viele Jahre aktiv im Heimat- und Verkehrsverein und in der Kulturgruppe gewesen, die wie in alten Zeiten auch heute noch ausgestorbene landwirtschaftliche Arbeiten demonstriert. Im Männergesangverein habe er als zweiter Bass viele Jahre seinen Mann gestanden. "Ich konnte schon immer gut singen", sagt der Jubilar. Auch im Kirchenchor war das der Fall, und wenn es bei den Frauenstimmen nicht so klappte, sagte der Küster gelegentlich: "Johann, sing den Mäderchen das mal vor." Davon waren die natürlich nicht besonders begeistert.
Als junges Mädchen hat Veronika Götten bei ihrer Mutter im Lebensmittelladen geholfen, zusätzliche Arbeiten im Haushalt und in der Landwirtschaft waren selbstverständlich. Stricken sei eine ihrer Leidenschaften gewesen. Wie Ehemann Johann war auch das Singen im Kirchenchor eine Passion, die sie erst nach 30 Jahren beendete.
Was denn bedeutend in ihrem Leben für eine solch lange Zweisamkeit war? "Weil er immer weg war", sagt die Ehefrau lachend. Johann Götten bringt es auf den Punkt: "Wir haben und kennen- und lieben gelernt, das war es bis heute." hm