Mit Idealismus und Traktoren gegen den Schnee

Nicht nur Straßenmeistereien sind in den vergangenen Tagen mit ihren Streufahrzeugen unterwegs. Auch Gemeindearbeiter wie Peter Bock aus Nittel beginnen in diesen Wochen ihren Arbeitstag besonders früh.

 Nittels Gemeindearbeiter Peter Bock unterwegs zum Schnee- räumen in der Ortsgemeinde. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Nittels Gemeindearbeiter Peter Bock unterwegs zum Schnee- räumen in der Ortsgemeinde. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Nittel. (itz) Zentimeterdick ist die Schneedecke, die sich in der Nacht über Nittel gelegt hat. Die Straßen sind rutschig.

Seit fünf Uhr ist Peter Bock mit seinem Traktor in Nittel und den Ortsteilen Köllig und Rehlingen unterwegs und streut Salz, damit die Straßen schneefrei werden.

Er ist einer von zwei Gemeindearbeitern der Ortsgemeinde Nittel. "Jede Ortsgemeinde hat ihre eigenen Gemeindearbeiter", berichtet Achim Lutz, Pressesprecher der Verbandsgemeinde (VG) Konz. Neben dem Winterdienst sind die Gemeindearbeiter für die Unterhaltung der Wirtschaftswege der Gemeinden verantwortlich.

"Wann die Gemeindearbeiter bei Schneefall mit ihrer Arbeit anfangen, entscheiden sie eigenverantwortlich", erzählt Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger.

Etwas Sinnvolles für die Gemeinde tun



Eigenverantwortlich bedeutet für Peter Bock, wochentags morgens um fünf Uhr auf seinem Traktor zu sitzen und die Straßen zu räumen. Dies sei nötig, damit der Linienbus nach Luxemburg sicher im Ort unterwegs ist. "Ohne Idealismus und dem Wunsch, etwas Sinnvolles für die Gemeinde zu machen, würde ich diesen Beruf nicht gewählt haben", sagt er. Da die Gemeinde Nittel keinen Traktor besitzt, benutzt Bock seinen eigenen. Als Aufwendungsersatz bekommt er zehn Euro pro Stunde Arbeitseinsatz.

Im Gegensatz zu Nittel haben viele Ortsgemeinden der VG eigene Traktoren und Räum- und Streugeräte.

Um die Straßen mit Salz abzustreuen, braucht er nach eigener Schätzung ungefähr fünf Stunden. Während er auf seinem ungeheizten Schmalspurtrecker sitzt, verteilt er zwischen 1,5 Tonnen und zwei Tonnen Salz.

Anschließend muss er seinen Traktor vom aggressiven Streusalz befreien, damit dieser und das selbst konstruierte Streugerät nicht wegrosten.

In der Gemeindegarage warten weitere Arbeiten auf ihn.

Da es dort hineinschneit, muss er beispielsweise auch den gemeindeeigenen Rasenmäher noch vom Schnee befreien.

"Ich freue mich jetzt auf einen warmen Kaffee, wenn ich nach Hause komme", sagt er, bevor er die Gemeindegarage hinter sich zusperrt.