Musik Mit Klavier und Bademantel

Hermeskeil · Sänger Ferry Seidl und Erzähler Johannes Metzdorf lassen das Leben von Udo Jürgens in Hermeskeil Revue passieren.

 Ferry Seidl (links) übernimmt bei seiner Show den musikalischen Teil, Johannes Metzdorf die Rahmenhandlung, das Leben von Udo Jürgens.

Ferry Seidl (links) übernimmt bei seiner Show den musikalischen Teil, Johannes Metzdorf die Rahmenhandlung, das Leben von Udo Jürgens.

Foto: Herbert Thormeyer

Ohrwürmer und Lieder, die berühren oder erschreckend aktuell sind, wie etwa Griechischer Wein, das ist das Lebenswerk von Udo Jürgens, der seinen Fans rund 1000 Kompositionen geschenkt hat. Diese Lebensleistung ist von Opernsänger Ferry Seidl und dem Erzähler Johannes Metzdorf auf die Bühne des Mehrgenerationenhauses in Hermeskeil gebracht worden.

„Aus diesem Abend könnte man auch ein Musical machen“, findet der ungarn-deutsche Sänger mit Anspielung auf die Produktion „Ich war noch niemals in New York“. Er ist selbst Fan des großen Entertainers, denn: „Das sind nicht nur tolle Lieder, sondern auch Texte, die berühren.“ In dieser Musik spiegele sich alles Menschliche wider, von Ängsten bis Glück, und es sei authentische Musik. Für Seidl ist Udo Jürgens der deutsche Chansonnier schlechthin.

Einfach so einen Hit nach dem anderen am Klavier singen, das ist ihm zu wenig. An diesem Punkt kommt Johannes Metzdorf ins Spiel. Er sitzt an einem kleinen Tischchen, daneben ein Kleiderständer, an dem unter anderem der berühmte weiße Bademantel hängt, das Markenzeichen jeder Konzertzugabe.

Unter der Regie von Karsten Müller kann das Wirken von den ersten Anfängen bis zum Weltstar miterlebt werden, von einem Künstler, der bereits 1951 als 16-Jähriger einen Kompositionswettbewerb unter 300 Teilnehmern beim Österreichischen Rundfunk gewonnen hat. Rund 60 Zuschauer und vor allem Zuhörer sehen auch Fotos aus verschiedenen Epochen, die zu „17 Jahr’, blondes Haar“ oder „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, passen. Texte werden an die Wand projiziert, damit die Zuschauer auch ein „Ich war noch niemals in New York“ sicher mitsingen können. Das Ende des großen Künstlers kam drei Tage vor Heiligabend 2014, als Udo Jürgens bei einem Spaziergang aufgrund von Herzversagen tot zusammenbrach. „Seine Lieder sind sein Vermächtnis, und mit ihnen lebt er weiter“, sagt Ferry Seidl.

„Das war ein schöner Abend, bei dem man die Geschichte von Udo Jürgens miterleben konnte. So wurde er wieder lebendig“, sagt Zuhörerin Susanne Trösch aus Hermeskeil.

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