Mit Leib und Seele bei der Sache

FREUDENBURG. Es war ein Finale nach Maß: Mit einem Konzert des US-amerikanischen Ausnahmemusikers Todd Wolfe und seiner Band endete die Spielsaison 2005/2006 im Freudenburger "Ducsaal". Noch einmal gab es vor der Sommerpause die Gelegenheit, die besondere Atmosphäre des fast 25-jährigen Live-Clubs zu genießen.

 Begeisterte das Ducsaal-Publikum mit überzeugendem Gitarrenspiel: Todd Wolfe. Foto: Hermann Pütz

Begeisterte das Ducsaal-Publikum mit überzeugendem Gitarrenspiel: Todd Wolfe. Foto: Hermann Pütz

Eingefleischte Ducsaal-Gänger werden den kommenden drei Monaten mit einem weinenden Auge entgegen blicken. Denn bis September wird aus den Lautsprecherboxen des Freudenburger Live-Clubs kein Tönchen erklingen - die Sommerpause hat begonnen. Mit fast 40 Konzerten hochkarätiger Musiker wartete die abgelaufene Spielsaison auf. Von Rock'n'Roll über Jazz und Blues bis hin zum Südstaatenrock war für jeden Geschmack etwas dabei. Zu hören und zu sehen gab es einstige Weltstars, die es trotz verblichener Popularität noch verstehen, ihr Publikum zu begeistern, auch jene Künstler, die nur in der Szene einen Namen haben. Anspruch: Nur exzellente Musiker nach Freudenburg

Dennoch: Gelohnt haben dürfte sich ein Ducsaal-Besuch in jedem Fall, denn wo sonst bekommt man Live-Musik in - gemessen am Fassungsvermögen des Lokals - fast schon familiärer Atmosphäre zu hören? Abgesehen vom besonderen Ambiente ist es vor allem die fachliche Qualität der Akteure auf der Bühne, die überzeugte Ducsaal-Gänger zu schätzen wissen. Immerhin hat sich Club-Chef Manfred Weber auf die Fahne geschrieben, "nur exzellente Musiker" nach Freudenburg zu holen. Ein Beispiel dafür ist der US-amerikanische Ausnahmegitarrist Todd Wolfe, der gemeinsam mit seiner Band das Saison-Finale bestritt. Dass der charismatische Musiker in den Vereinigten Staaten zumindest in gewissen Kreisen - ungewollt - als "Gitarrenwunder" gefeiert wird, ist die eine Sache. Dass er es tatsächlich versteht, die sechs Saiten seines Zupfinstruments nach allen Regeln der Kunst zu bearbeiten, die andere. Wolfe ist mit Leib und Seele bei der Sache, und genau das sicherte ihm - neben seiner Musik, die sich stilistisch zwischen Blues und Südstaatenrock bewegt - auch im Ducsaal die Sympathie des Publikums. Ein einprägsames Gitarrenspiel mit facettenreichen Soli, ein kräftiger Bass und Rhythmen ohne große Schnörkel prägen Wolfes Musik. Unterstützt wird der Band-Chef dabei von Dave Hollingsworth am Schlagzeug und Bassist Tad Wadhams. Seit 2003 ist das Trio erstmals wieder in Deutschland unterwegs. In den vergangenen Jahren tourte Todd Wolfe regelmäßig mit bekannten Bands und Künstlern, darunter die "Allman Brothers”, durch die USA. Fünf Jahre lang - von 1993 bis 1998 - war Wolfe Leadgitarrist der Begleitband von Sheryl Crow, und er war auch an der Entstehung einiger ihrer Songs beteiligt. Mit dem knapp dreistündigen Konzert endete vor nicht ganz ausverkauften Rängen eine abwechslungsreiche, hinsichtlich des Gebotenen mitunter auch aufreibende Ducsaal-Spielsaison. Wer und was ab September zu hören und zu sehen sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Neben "praxiserprobten" Dauergästen des Freudenburger Live-Clubs wird auch wieder der eine oder andere Geheimtipp dabei sein.

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