Mit neuen Idolen positiv in die Zukunft

HERMESKEIL/KELL AM SEE. Poldi, Schweini oder Miro Klose heißen die neuen Idole der Nachwuchskicker. Mit der Euphorie der Fußball-Weltmeisterschaft haben die Jugendmannschaften in der Hochwaldregion wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen. Während in den Ballungszentren das Großereignis für Aufnahmestopps in den Jugendabteilungen sorgte, ist in den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell am See die Zahl der Nachwuchskicker nur geringfügig gestiegen.

Bernd Marx, Vorsitzender des Fußballkreises Trier-Saarburg, macht die Fußball-Weltmeisterschaft für den Rekord an Mannschaftsmeldungen innerhalb der Region verantwortlich. "450 Mannschaften - das war noch nie da", sagt Marx. Im Hochwald ist die Zahl der für den Spielbetrieb angemeldeten Mannschaften nur leicht angestiegen."Bei uns ist es wie immer"

Rainer Gorges, der Jugendleiter des Hermeskeiler Sportvereins, sieht zwar innerhalb der Jugendabteilung einen weiteren Aufschwung, der aber eher auf die kontinuierliche Arbeit des Vereins zurückzuführen sei. "Die Fußball-Weltmeisterschaft hat eine neue Begeisterung in die Vereine gebracht, aber mehr Kinder sind dadurch nicht zu uns gekommen", berichtet der Jugendleiter. Insgesamt 120 Kinder in elf Jugendmannschaften, teils in Spielgemeinschaften mit den Nachbarorten, jagen in Hermeskeil dem runden Leder hinterher. "Bei uns ist es wie immer", sagt Andrea Engelhardt, die Jugendleiterin des Sportvereins Zerf. Insgesamt 17 Jugendmannschaften gehen in Zerf ab dem frühesten Kindesalter auf Torejagd. Mit Aktionen im Kindergarten und regelmäßigem Schnuppertraining wirbt der Verein intensiv um Nachwuchs. Ein in Zerf fehlender Rasenplatz macht dem Verein jedoch die Arbeit nicht gerade einfach. "Die Kinder spielen halt lieber auf Rasen", sagt Engelhardt und beklagt die nicht optimalen Vorraussetzungen. Einen Zulauf aufgrund der Fußball-WM kann die Jugendleiterin nicht feststellen. Doch auch im Hochwald haben die Kinder und Jugendlichen nicht zuletzt durch das gute WM-Abschneiden von Klinsi und Co. neue Helden gefunden, mit denen sich der Nachwuchs identifiziert. Poldi, Schweini oder Miro Klose heißen ihre neuen Idole. Das gilt natürlich auch für die Schillinger Mädchenmannschaften. Mit großem Engagement hat der Turn- und Sportverein (TuS) Schillingen innerhalb von zwei Jahren den Mädchenfußball in der Verbandsgemeinde Kell am See etabliert. "Wir haben viele Anfragen aus den Nachbargemeinden erhalten", sagt Jugendleiter Richard Jost, der sich freut, dass der Verein in dieser Saison im Mädchenbereich erstmals mit zwei Teams in die Saison geht. "Beim männlichen Nachwuchs ist die Zahl gleich geblieben", sagt Jost. Rund 200 Kinder und Jugendliche werden zurzeit von Nachwuchstrainern betreut. Auch beim TuS Reinsfeld setzt man weiterhin mit Aktionen im Kindergarten und in der Grundschule auf ein bewährtes Jugendkonzept. "Der Fußball ist durch die WM zwar bekannter geworden, aber der Verein muss nach wie vor seinen Nachwuchs selbst rekrutieren", erklärt der Stellvertretende Jugendleiter Christoph Weber. Die Jugendleiter im Hochwald blicken derzeit mit dem Wissen, dass Fußball bei den Kindern die Sportart Nummer Eins ist, mehr als positiv in die Zukunft.

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