Mit Piano und Legenden

Rascheid/Beuren · Das musikalische Experiment ist geglückt: Der Musikverein Rascheid begeistert bei seinem dritten Jahreskonzert im Bürgerhaus in Beuren sein Publikum.

 Der von Markus Schmitt dirigierte Musikverein Rascheid bei seinem Auftritt im Bürgerhaus in Beuren. Am Piano Melanie Düpre. Foto: Ursula Schmieder

Der von Markus Schmitt dirigierte Musikverein Rascheid bei seinem Auftritt im Bürgerhaus in Beuren. Am Piano Melanie Düpre. Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Rascheid/Beuren Nach einem Motto suchten Zuhörer vergebens im Konzertprogramm des Musikvereins (MV) Rascheid. Die ausgewählten Stücke orientierten sich stattdessen an einem Instrument, dem Piano. Dessen Vielseitigkeit demonstrierten mal Melanie Düpre, mal Patrick, mal Lukas Biwer - stimmlich teils unterstützt von Matthias Leo Webel als "Piano Man" Billy Joel wie als Udo-Jürgens-Interpret.
"Die Krone der Schöpfung", ein gut viertelstündiges Meisterwerk des Komponisten Jürgens, der Menschen eben diese Rolle abspricht, krönte den ersten Teil des Abends. Und das nach mehreren weiteren musikalischen Leckerbissen wie George Gershwins Rhapsody in Blue oder "The Ludlows - Legenden der Leidenschaft" von James Horner.
Akzente setzte auch immer wieder das Blech mit Solisten wie Trompeter Erich und Flügelhornist Oliver Biwer. Die musikalische Familie, zu der - unter anderem - auch E-Bassist Thomas Biwer gehört, ist bei den Auftritten des Musikvereins nicht wegzudenken. Stücke wie "Go the Distance" von Alan Menken, dem Komponisten der Arielle-Filmmusik, waren "fest in Biwer-Hand", wie Julia Michels festellte, die den Abend moderierte. Allen Akteuren gemeinsam glückte ein musikalisches Experiment, das Verschmelzen von Klavier und Orchester.
Der Dank dafür gebührt nach Überzeugung der Musiker, die erst seit 2015 nach elfjähriger Pause wieder zu Jahreskonzerten einladen, ihrem musikalischen Leiter Markus Schmitt.
MV-Vorsitzender Frank Ludwig rückte das vor gut 300 Besuchern ins rechte Licht, indem er Herbert von Karajan zitierte, der einst sagte, ein Orchester habe keinen eigenen Klang: Den mache der Dirigent. Mit den von ihm ausgewählten und mit den Musikern einstudierten Stücken von Swing bis Jazzrock wurde Schmitt dem mehr als gerecht. Wer bei alldem traditionelle Blasmusik vermisste, sah sich mit dem finalen Herzer-Marsch Hoch Heidecksburg belohnt.
Überschwengliches Lob gab es aber schon zur Halbzeit. Stefan Franz, Musiker des befreundeten MV aus Linkenheim-Hochstetten bei Karlsruhe, lobte die Leistung der Musiker wie die Zusammenstellung des Programms: "Die Idee, mit dem Klavier in Kombination mit dem Orchester, ist schon etwas Besonderes." Hanne Nellinger aus Beuren schwärmte: "Ich bin begeistert, es ist herrlich." Daher sei sie auch immer dabei, bei den Konzerten des MV. Ebenso wie Rita Volkmer, deren Mann und zwei Kinder mitspielten. Für sie sind die Gastspiele des MV "immer wieder inspirierend".

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