Mit Posaune, Stimme und Klavier

Wawern · Die Kulturellen Tage Wawern sind seit zwei Jahrzehnten ein besonderer Schwerpunkt in der ehemaligen Synagoge Wawern. Der Förderverein, der sich um diese Spielstätte kümmert, ließ zur Eröffnung eine Posaune, eine Sopranstimme und ein Klavier erklingen.

 Die Kombination der Klänge einer Posaune von Martin Görg, der Sopranstimme von Myriam Speck und dem Klavier von Sonja Kranich (von links) war nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Kombination der Klänge einer Posaune von Martin Görg, der Sopranstimme von Myriam Speck und dem Klavier von Sonja Kranich (von links) war nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wawern. Eine Posaune, ein klassischer Sopran und ein Piano, wie klingt denn das? Gut, wie sich bei der Eröffnung der 20. Kulturellen Tage in der ehemaligen Synagoge schnell herausstellte. Posaunist Martin Görg, Sängerin Myriam Speck und Pianistin Sonja Kranich zeigten rund 40 Besuchern einzeln und in wechselnden Kombinationen ihr Können.
Raum mit Ausstrahlung


"Es bot sich an, die ehemalige Synagoge nach ihrer Restaurierung Ende der 1980er Jahre als Veranstaltungsraum ins Gemeindeleben einzubeziehen", erinnert sich der Vorsitzende des Fördervereins, Hans Greis. Die Ausstrahlung des Gebäudes und der gute Besuch der Veranstaltungen über die Jahre hinweg geben ihm recht.
Die ersten fünf Jahre liefen die Veranstaltungen noch unter dem Begriff "Wawerner Kulturtage", was bei der Kreisvolkshochschule auf Skepsis stieß, weil die Bezeichnung allzu sehr den Kreiskulturtagen ähnelte. "Seit 20 Jahren sind es halt kulturelle Tage", begründete Greis die leichte Veränderung des Namens.
Wichtiger ist ihm jedoch die Bedeutung, die vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte von einem jüdischen Gotteshaus ausgeht: "Nach dem Krieg kehrte die Freiheit zurück und mit religiösen Fanatikern droht erneut böses Ungemach."
Der Wawerner Dieter Hahn sitzt in der ersten Reihe, um den Werken zu lauschen, die fast alle auf den Frühling zugeschnitten waren: "Das klingt sehr wuchtig, stark und mit dieser Besetzung ungewöhnlich."
Der Frühling ließ sich, akustisch jedenfalls, schon mal in Johann Strauß\' Frühlingsstimmenwalzer und Der Tiger von Wolfgang Amadeus Mozart blicken. Ein Feuerwerk entfachte die Pianistin mit einem Werk des Russen Aram Chatschaturjan.
Literamus zum Abschluss


Die Macht des Wortes kommt wie immer am Ende der Kulturellen Tage am 15. April zum Tragen. Um 19.30 Uhr werden Texte aus der neuen, 42. Ausgabe des Literamus der Literarisch-Musischen Gesellschaft Trier vorgetragen. 20 Autoren aus verschiedenen Ländern haben dazu einen oder mehrere Texte beigesteuert. Der Literamus wird an diesem Abend verkauft, ist aber auch im Buchhandel erhältlich.
Extra

Programm: Mit Stimme und Piano glänzt Coquelicot am 29. März um 19 Uhr mit Veronique Munier, Ge sang, und Marieke Reus, Klavier mit deutschen, französischen und englischen Liedern. Ein Klavierkonzert mit Querflöte erwartet das Publikum am 15. April um 19.30 Uhr. Die Querflöte spielt Christoph Riemen schneider. Er wird von Klaus-Peter Bungert begleitet. Am 15. Mai wird um 19.30 Uhr die 42. Ausgabe des Literamus vorgestellt. doth Der Förderverein ehemalige Synagoge Wawern ist per Telefon unter (06501) 17187 und per Mail unter greis0815@myquix.de erreichbar.

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