Mit Problem- und Selbstbewusstsein ins neue Jahr

Live-Musik, launige Worte, aber auch ein kritischer Blick in die Zukunft: Rund 230 Angestellte des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg haben am Mittwochabend den Neujahrsempfang gefeiert.

 Alois Kirchen von der Unplugged Gang. TV-Foto: Julia Kalck

Alois Kirchen von der Unplugged Gang. TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg. (jka) Mittwochabend, kurz vor 19 Uhr. Es wird langsam eng in der Aula des Personalwohnheims. Langsam klingen von vorne die ersten Töne Musik. Regelmäßige Besucher wissen, dass beim Neujahrsempfang des Saarburger Kreiskrankenhauses nicht nur geredet wird, sondern auch gelauscht. In diesem Jahr der Musik von der Unplugged Gang aus Konz. Rund 230 Angestellte sind der Einladung gefolgt und hörten zu, was die Leitung zum vergangenen und zum neuen Jahr zu sagen hatte.

Pflegedirektor Harald Lehnertz machte den Anfang. "Der Wettbewerb wird härter werden", sagte er. 2010 habe das Pflegepersonal daher die Möglichkeiten genutzt, sich weiter zu qualifizieren. 7000 Stunden Fortbildung seien es gewesen, die auch dazu dienen sollen, die Fallzahl zu halten und zu erhöhen.

Laut Geschäftsführer Holger Brandt stagnierten die Patientenzahlen im vergangenen Jahr. Andererseits gab es in einzelnen Fachabteilungen Zuwächse. In der Pychiatrischen Tagesklinik und der Psychosomatischen Fachabteilung gab es jeweils fünf Betten mehr. Die vollstationäre Pflege im Seniorenzentrum sei nahezu 100 Prozent ausgelastet, erklärte Brandt. "Wir scheuen daher nicht die Konkurrenz zweier neuer Pflegeheime. Wir werden selbstbewusst dem Wettbewerb entgegentreten."

Dennoch werde es in Zukunft für ein kleines Krankenhaus wie das Saarburger nicht einfach. Der Geschäftsführer: "Es ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, neben größeren Häusern zu bestehen. Wichtig sei die Erhöhung der Fallzahlen. "Ohne weitere Erhöhung könnte es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommen." Mit dem geplanten Umbau des OP-Bereichs und der Zentralsterilisation sowie dem Bau der neuen Intensivstation (der TV berichtete) seien die Weichen gestellt, dem ständigen Wettbewerb mit anderen Häusern entgegenzutreten.

Die Vorteile des kleinen, unabhängigen Hauses stellte der Ärztliche Direktor Dr. Stefan Burg dar: "Wir sind selbstbestimmt, wie haben kurze Wege und lokale Kompetenz." Außerdem habe das Krankenhaus eine enge Verbindung zu den Zuweisern, also den Ärzten, die die Patienten zu ihm schicken. Zudem sei der enge Patientenkontakt ein echter Vorteil. Fachliche Spezialisierung sei auch im kleinen Krankenhaus möglich - ebenso aber Kooperationen mit anderen Häusern.

So arbeitet Saarburg mit dem Trierer Brüderkrankenhaus zusammen. "Ich habe den festen Glauben an ein erfolgreiches Jahr 2011", sagte Burg. Und Landrat Günther Schartz betonte, das Saarburger Krankenhaus sei "fast schon ein galllisches Dorf", sowohl für das Land als auch für den Kreis sei dieser Standort sehr wichtig. "Wir vom Kreis stehen zu diesem Haus." Betriebsratsvorsitzender Hardy Kaiser betonte, dass finanzielle Zurückhaltung angesagt sei, und dass nicht nur dort die Vorbildfunktion der Vorgesetzten gefragt sei.

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