Mit Soldaten auf Schusters Rappen

SAARBURG. (hpü) Einmal im Jahr verwandelt sich die französische Garnison im Saarburger Stadtteil Beurig in eine Pilgerstätte für jene, die auch längere Strecken bevorzugt auf Schusters Rappen bewältigen. Bereits zum zwölften Mal hatte das 16. Jägerbataillon zur Volkswanderung geladen.

Wer sich sonntags morgens in aller Frühe auf den Weg nach Saarburg macht, um von dort aus strammen Schrittes durchs Gelände zu streifen, den muss schon ein besonderer Ehrgeiz gepackt haben. Für Heinrich Schmidt aus Saarhölzbach war es in erster Linie der sportliche Ehrgeiz, der ihn und seine elf Begleiter bereits um sieben Uhr zur französischen Garnison im Stadtteil Beurig getrieben hatte. "Als wir ankamen, war das Kasernentor sogar noch zu", berichtete der sichtlich gut gelaunte Schmidt knapp anderthalb Stunden später, als er und seine Kameraden in der großen Sporthalle der Kaserne ihre erfolgreich absolvierte Tour mit einem Becher Rotwein "feierten". Heinrich Schmidt, der mit 83 Jahren wohl einer der ältesten Teilnehmer der zwölften Volkswanderung der französischen Garnison war, betonte: "Schon wegen der guten Bewirtung und der offenkundigen Gastfreundschaft hat sich der Besuch der Veranstaltung gelohnt." Tatsächlich hatten die Frauen und Männer des in Saarburg stationierten 16. Jägerbataillons der französischen Streitkräfte alles getan, um ihren Gästen den Aufenthalt in Saarburg so angenehm wie möglich zu machen. Vor und nach der Tour gab es in der großen Sporthalle eine Stärkung, und entlang der durch Beurig und die Nachbarorte Ockfen und Irsch führenden fünf, zehn oder 20 Kilometer langen Routen, die zur Auswahl standen, konnte der "geschundene" Leib beispielsweise mit heißen Getränken auf Vordermann gebracht werden. War es ausschließlich die Lust aufs Wandern oder auch das "Drumherum", das große und kleine Marschierer aus insgesamt vier Ländern - Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg - nach Saarburg gelockt hatte? Fest steht: Genau 1028 Teilnehmer waren an den zwei Tagen gestartet. Für die erfolgreichsten Wanderer gab es Pokale. Der Veranstalter zeigte sich am Ende zufrieden. Yuna Long, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Garnison, erklärte: "Verglichen mit dem vergangenen Jahr, sind diesmal weitaus mehr Leute gekommen." In erster Linie habe das vermutlich am günstigeren Wetter gelegen, obwohl es zeitweise etwas geregnet habe. Wer sich von der Gastfreundschaft der Soldatinnen und Soldaten überzeugen und ihre Arbeit kennen lernen möchte, hat dazu am Tag der offenen Tür der französischen Garnison am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Juni, Gelegenheit.

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