Mit Spenden aus Corona-Hilfe-Projekt Hermeskeiler Netzwerk macht Tanzspaß für Kids möglich

Hermeskeil · Der Verein Yes Angels hat 10 000 Euro für Familien gesammelt, die unter der Corona-Krise leiden. Ein Teil der Spenden fließt nun in einen Workshop-Tag für Kinder und Jugendliche in Hermeskeil, organisiert von Jugendbüro und Familiennetzwerk Hafen. Es soll nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben.

 Für ein neues Freizeitangebot für Hermeskeiler Kinder ziehen sie an einem Strang: Marc Hüttenrauch (rechts) und sein Verein Yes Angels unterstützen mit Spenden mehrere Tanzworkshops, die Karen Alt vom Familiennetzwerk Hafen und Jugendpfleger Dominic Krämer im Mehrgenerationenhaus planen.

Für ein neues Freizeitangebot für Hermeskeiler Kinder ziehen sie an einem Strang: Marc Hüttenrauch (rechts) und sein Verein Yes Angels unterstützen mit Spenden mehrere Tanzworkshops, die Karen Alt vom Familiennetzwerk Hafen und Jugendpfleger Dominic Krämer im Mehrgenerationenhaus planen.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Mitten im Corona-Lockdown hatten die Yes Angels im April ihren Aufruf gestartet. Über die von der Volksbank Trier unterstützte Online-Plattform „Viele schaffen mehr“ baten sie damals die Menschen in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil darum, mit einer kleinen Spende Familien zu unterstützen, die wegen der Pandemie vor finanziellen Schwierigkeiten stehen. 10 000 Euro kamen über die Internetseite zusammen (der TV berichtete). Inzwischen ist klar, wofür zumindest ein Teil davon eingesetzt werden soll – und zwar für mehrere Tanzworkshops im Mehrgenerationenhaus (MGH).

„Wir wollten, dass die Spenden insbesondere Kindern und Jugendlichen zugutekommen“, sagt Marc Hüttenrauch vom Vorstand der Yes Angels. Zunächst seien 1500 Euro an die Tafel übergeben worden. Anfragen oder Vorschläge, wie das restliche Geld sinnvoll verwendet werden könnte, seien aber leider ausgeblieben. Deshalb habe sich der Verein an soziale Einrichtungen in Hermeskeil gewandt – und bei Karen Alt vom Hochwälder Familiennetzwerk Hafen offene Türen eingerannt.

„Wir fragen die Eltern in unserem Netzwerk regelmäßig, was sie sich an Angeboten wünschen. Und das Thema Tanzen ist eigentlich immer dabei“, sagt Alt beim Gespräch mit dem TV. Bislang habe es damit aber nie geklappt. Umso schöner sei es, dass nun am Samstag, 7. November, mit der Unterstützung der Yes Angels und in Kooperation mit dem VG-Jugendbüro der Workshoptag „Dance it off“ organisiert werde. Zuletzt habe wegen Corona die Vereinstätigkeit ja vielerorts ruhen müssen, sagt Alt: „Die Kinder freuen sich, wenn sie wieder aktiv etwas machen können.“

Das bestätigt die Tanzlehrerin und Erzieherin Dominique Taylor. Sie hat im April in Trier-Kürenz das Studio Dance it off übernommen und gibt außerdem Kurse im Hochwald-Ort Farschweiler. Seit die Corona-Kontakteinschränkungen im Sommer gelockert wurden, sagt sie, habe sie sehr viele Anmeldungen erhalten. Am 7. November in Hermeskeil wird sie für Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren nach Altersgruppen getrennte Kurse anbieten: „Die Kleinen lernen Mitmach- und Bewegungslieder, mit den Älteren übe ich richtige Hip-Hop-Choreografien.“ Das MGH stellt dafür den großen Saal zur Verfügung; so lassen sich die Vorgaben aus der aktuellen Corona-Bekämpungsverordnung einhalten. Derzeit darf sich ein Tänzer auf fünf Quadratmetern Tanzfläche bewegen. „Wir kleben Kreuze auf den Boden, damit alle den richtigen Abstand einhalten“, erklärt Taylor.

Für die Kurse gab es laut VG-Jugendpfleger Dominic Krämer auf Anhieb 50 Anmeldungen. Freie Plätze gebe es nur noch bei den Zwölf- bis 16-Jährigen. Viele Eltern hätten zudem nachgefragt, warum die Workshops nur einmalig angeboten würden. „Das zeigt den Bedarf und die Lust auf solche Projekte“, sagt Krämer. Deshalb planten Jugendbüro und Hafen mit Hilfe der Yes Angels, die Workshoptage im kommenden Jahr regelmäßig einmal im Quartal zu organisieren. Insgesamt 1000 Euro steuert der Verein dafür aus seinem Corona-Hilfe-Spendentopf bei. Damit wird laut Karen Alt zusätzlich ein Bastelnachmittag im MGH für Kita-Kinder und deren Eltern finanziert.

Jugendpfleger Krämer freut sich über die Kooperation der beiden Institutionen mit dem örtlichen Verein: „Das macht es für uns möglich, allen Kindern Zugang zu den Tanzkursen zu gewährleisten - unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familien.“ Zudem kämen die Spenden genau bei denjenigen an, für die sie gedacht gewesen seien. Für die Teilnahme werde pro Kind nur ein Euro verlangt.

Durch ihr Netzwerk, sagt Krämer, haben Akteure wie der Hafen und das Jugendbüro einen guten Einblick, was den Kindern und Jugendlichen in der Verbandsgemeinde an Angeboten fehle. „Mit solchen Projekten sorgen wir dafür, dass die Bandbreite an außerschulischen Freizeitangeboten weiter wächst.“ Beim Tanzen gebe es zudem keine Sprachbarrieren, verweist Karen Alt auf die Familien mit Migrationshintergrund, die Angebote des Familiennetzwerks nutzten. Laut Yes-Angels-Mitglied Marc Hüttenrauch ist nun ein Viertel der 10 000 Euro aus dem Spendenprojekt verteilt: „Für weitere Ideen sind wir offen. Das Geld bleibt auf keinen Fall in unserer Kasse.“

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