Mit vereinten Kräften etwas bewegen

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, nun kann es losgehen. Jeder kann mitmachen: Am Mittwoch findet die Auftaktveranstaltung zu den "Konzer Stadtgesprächen" im Kloster Karthaus statt.

Konz. Die Einladungen sind verschickt, erste Arbeitsgespräche haben schon stattgefunden. Jetzt kann es richtig losgehen. Am Mittwochabend treffen Vertreter aus der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft, vom Konzer Stadtmarketing sowie interessierte Bürger um 19.30 Uhr im Kloster Karthaus zur Auftaktveranstaltung der "Konzer Stadtgespräche" zusammen.Thomas Lepping, Moderator des Stadtentwicklungs-Prozesses, bittet um eine möglichst breite Beteiligung. Die Gespräche sollen Konz weiterhelfen. "Nur darum kann es gehen", erklärt er. Lepping hofft, dass die Konzer wieder von ihrer Heimatstadt schwärmen können: "Wir wollen mit der Auftaktveranstaltung richtig loslegen. Ein Ruck soll durch Konz gehen", fasst er seine Hoffnungen zusammen.

Bei den Gesprächen ginge es nicht darum, sich die Stadt schönzureden. Man müsse schon bei der Wahrheit bleiben und die Defizite angehen, sagt Lepping.

Lärm, Müll und Scherbenhaufen

Eines der Probleme haben kürzlich einige Mieter und Eigentümer von Geschäften, Gastronomie, Praxen und Büros im Saar-Mosel-Centrum im TV-Gespräch diskutiert. Peter Leiss, Geschäftsführer von Samok-Bau, berichtet beispielsweise, die Anlieger seien "mit der Situation nicht glücklich". Häufig nutzten Jugendliche den Platz für ihre Treffen, als Überbleibsel blieben regelmäßig Müll, leere Flaschen und Scherben zurück. Martina Herget, deren Mann im Centrum eine Zahnarztpraxis hat, klagt wegen der Treffen auch über Lärmbelästigung.

Frauenarzt Jürgen Weiland erklärt, seine Patientinnen seien durch Pöbeleien und den Unrat häufig verschreckt. Thomas Kopp (Tui-Reisecenter) bemängelt zudem, der Platz sei nicht attraktiv gestaltet. Pietro Ferraro, der die Antica Osteria Vinoteca betreibt, kündigt wegen dieser Situation an, das Lokal mit Auslaufen des Vertrags aufzugeben: "Es hat mich viele Nerven gekostet", sagt er. Die Mieter und Eigentümer hoffen, dass sich im Rahmen der Stadtgespräche auch dort bald etwas tun wird.

Konfrontiert mit einigen dieser Kritikpunkte, sagt Thomas Lepping, Sicherheit und Sauberkeit seien sicherlich "ein Thema in Konz". Für ihn steht indes fest, dass man nicht sagen könne: "Die Stadt muss etwas tun." Er fordert alle Betroffenen und Interessierten zur Beteiligung an den Stadtgesprächen auf. Dort könne man Vorschläge und Konzepte erarbeiten, die in die Tat umgesetzt werden. In Schwalbach am Taunus habe man beispielsweise im Rahmen der Stadtentwicklung eine Videoüberwachung umgesetzt. Man könne außerdem überlegen, betreffende Jugendliche anzusprechen und in die Prozesse einzubinden.

Projektgruppen bilden

Sein Vorschlag ist es, in Projektgruppen verschiedene Themenbereiche anzugehen. Einzelhandel und Wirtschaft, Kommunikation und die "Marke Konz" schweben ihm beispielsweise als Komplexe vor. In einer weiteren Gruppe könnten sich die Partner beispielsweise um den Gesamtkomplex Wirtschaftsflächenmanagement kümmern. Die Granastraße, eine "neue" Stadtmitte, Fassaden- und Schaufenstergestaltung, Leerstandsmanagement, Sicherheit und Sauberkeit schlägt er dort als Schwerpunktthemen vor.

 Mehr Geschäfts-Neueröffnungen, mehr Sicherheit und Sauberkeit – einige der Ziele bei den „Konzer Stadtgesprächen“. TV-Foto: Monika Kewes, Foto: privat

Mehr Geschäfts-Neueröffnungen, mehr Sicherheit und Sauberkeit – einige der Ziele bei den „Konzer Stadtgesprächen“. TV-Foto: Monika Kewes, Foto: privat

"Das ganz Entscheidende sind allerdings nicht die Konzepte im Hindergrund", entscheidend sei, dass etwas passiert, dass die Beteiligten sich kümmern und engagieren. Die "Konzer Stadtgespräche" seien eine gute Möglichkeit, die Syn-ergien aus Politik, Einzelhandel, Wirtschaft und Bürgerschaft zu bündeln und zu nutzen. Sein Appell an die Konzer lautet: "Jetzt geht's darum, in die Hände zu spucken und loszulegen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort