Mit Windenergie Gemeindekassen aufbessern

Konz/Tawern · Die Verbandsgemeindewerke Konz (VGW) wollen auf geeigneten Flächen, die den Gemeinden in der Verbandsgmeinde Konz (VG) gehören, Strom erzeugen und an die RWE AG verkaufen. Bis Ende des Jahres haben sieben der elf Gemeinden den Plänen bereits zugestimmt. In vier Gemeinden müssen die Räte noch über die Pläne abstimmen.

Konz/Tawern. Die VGW sind im Gebiet der VG Konz für die Wasserversorgung sowie für die Abwasserbeseitigung zuständig. Vor etwa einem Jahr ist mit dem Betriebszweig Energie ein neuer Betriebszweig hinzugekommen, der bisher aber nur auf dem Papier existiert. Das soll sich aber noch im Sommer des nächsten Jahres ändern.
"Mit dem Betriebszweig Energie wollen wir zwei Ziele erreichen: Einerseits sollen mit dem beim Schwimmbad geplanten Blockheizkraft die Kosten für den Betrieb des Bads aufgefangen werden; andererseits wollen wir mit dem Verkauf von Strom eine Stabilisierung der Gemeindeumlagen erreichen", sagt Joachim Weber, Beigeordneter der VG Konz.
Auf den Dächern Geld verdienen


Um das zweite Ziel zu erreichen, müssten die Gemeinden in der VG Konz darauf verzichten, selbst auf ihren Flächen Strom zu erzeugen und zustimmen, dass die VGW selbst Energie erzeugen und an einen Abnehmer verkaufen darf. Laut Weber haben bisher sieben Gemeinden diesem Plan zugestimmt. "Die Gemeinden Kanzem, Temmels, Wellen und Wiltingen haben in ihren Gemeinderäten noch nicht abgestimmt. Er rechne aber damit, dass auch diese Räte auf ihrer nächsten Sitzung grünes Licht für die Umsetzung der Pläne geben würden.
Derzeit ermitteln die VGW, welche Flächen, die den Gemeinden oder den Werken gehören, für die Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen in Betracht kommen.

Sobald die Untersuchung abgeschlossen ist, geht es an die Umsetzung der Pläne. "Dazu braucht es nochmals die Zustimmung der Gemeinden", sagt Weber.
Denn nur auf Flächen, die die Gemeinden an die VGW verpachten, könnte am Ende eine Photovoltaik- oder Windanlage errichtet werden. Bevor mit der Installation von Solaranlagen etwa auf den Dächern der Bürgerhäuser oder der Feuerwehrgebäude begonnen werden kann, sind außerdem umfangreiche Untersuchungen nötig. "Wir müssen beispielsweise klären, ob die Dacheindeckung und die Statik den Aufbau solcher Anlagen erlauben."
Gegebenenfalls müsste dann mit den Gemeinden verhandelt werden, wer die Kosten für die erforderlichen Anpassungen übernimmt.
Anders sieht die Rechtslage auf Grundstücken, die den VGW gehören, aus: Sobald der Haushalt der VG Konz von der Kommunalaufsicht genehmigt sei und sich die RWE AG bereit erklärt habe, den erzeugten Strom abzunehmen, werde mit der Installation der ersten Photovoltaikanlgen etwa am Klärwerk Saarmündung oder am Hochbehälter Konz-Canet begonnen.

Mit diesen Arbeiten könne voraussichtlich im Sommer angefangen werden.
Befürchtungen, dass die Gemeinden von diesem Geschäftsmodell nicht profitieren und womöglich noch das Defizit des Schwimmbads mittragen würden, weist Weber zurück: "Die Gewinne helfen den Gemeinden in der VG Konz, die Gemeindeumlage zu stabilisieren.
"So könne der Verbandsgemeinderat beschließen, dass die Gewinne aus dem Betriebszweig Energie zur Reduzierung der Gemeindeumlage verwendet werden.

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